Die GAL nennt die Wohnungsnot in Hamburg eine „angebliche‘‘. Hinz&Kunzt-Sozialarbeiter Stephan Karrenbauer findet: „Das ist blanker Hohn.‘‘ Denn allein im Bezirk Mitte stehen hunderte auf der Straße, weil es für sie keine Wohnungen gibt.
Die GAL-Fraktion der Hamburger Bürgerschaft, wirft der SPD vor, „in unverantwortlicher Weise Angst vor einer angeblichen Wohnungsnot zu schüren“.
„Die Wohnungsnot in Hamburg ist alles andere als angeblich‘‘ sagt dazu Hinz&Kunzt-Sozialarbeiter Stephan Karrenbauer. „Solche Aussagen sind blanker Hohn für Menschen, die zum Teil seit Jahren auf Wohnungssuche sind.‘‘
SPD-Stadtentwicklungssprecher Andy Grote hat zuvor vor einer „drastischen Zuspitzung auf dem Wohnungsmarkt‘‘ gewarnt: „Hamburg droht eine neue Wohnungsnot.‘‘ Anlass war die Senatsantwort auf seine Anfrage zu der Zahl der Sozialwohnungen von Saga/GWG. Demnach hatten 1990 noch 77 Prozent der Wohnungen des Unternehmens eine Sozialbindung, heute sind es nur noch 34 Prozent.
Auch die Fraktion der Linken spricht von einer dramatischen Lage: „Drastisch steigende Mietpreise, immer weniger Sozialwohnungen, überfüllte Unterkünfte für Wohnungslose, eine steigende Zahl von Wohnberechtigungs- und Dringlichkeitsscheinen bei sinkenden Chancen, damit eine Sozialwohnung zu bekommen.‘‘
Zuletzt wurde bekannt, dass alleine im Bezirk Mitte etlichen Hilfesuchenden bei drohender Obdachlosigkeit von Amtsseite nicht geholfen wird. Die Mitarbeiter von der Fachstelle für Wohnungsnotfälle führen per Hand eine Statistik über die Zahl der nicht vermittelten Haushalte und Personen. Demnach sind in diesem Jahr schon 442 Mal Einzelpersonen oder Familien, die sich an die bezirkliche Fachstelle für Wohnungsnotfälle gewandt hatten, nicht vermittelt worden. Offizielle Zahlen gibt es laut Bezirksamtssprecherin Sorina Weiland nicht: „Es wird nur die Zahl der vermittelten Haushalte und Personen erfasst.“
Joachim Bischoff, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der Linken: „Es ist ein Drama, wie der Senat und sein Wohnungsbaukoordinator die Augen vor der Wohnungsnot in Hamburg verschließen.‘‘ Wohnungsbaukoordinator Michael Sachs hatte zuletzt auch im Hinz&Kunzt-Interview gesagt: „Wir haben keine Wohnungsnot.‘‘
Dabei hat sich die verheerende Lage auch schon auf die Notunterbringung in der Stadt ausgewirkt. „Weil die Fachstellen Wohnungslosen schon seit Monaten nichts anbieten können, schicken sie in Notunterkünfte.‘‘ So sind diese seit dem Sommer bereits ausgelastet, wenn nicht überfüllt (siehe Hinz&Kunzt-Pressemitteilung, Juli 2010). „Jetzt verweisen die Fachstellen schon ans Winternotprogramm‘‘, so Karrenbauer. Im Winternotprogramm, das am 1. November gestartet ist, werden für die kalte Jahreszeit 200 zusätzliche Notschlafplätze zu Verfügung gestellt.