Die Katastrophenhilfe der Diakonie hat 2015 angesichts der Flüchtlingskrise und der Erdbebenkatastrophe in Nepal deutlich mehr Spenden als im Vorjahr erhalten. Aus Hamburg kamen mehr als drei Mal so viel Spenden wie noch 2014.
Der Spendenzuwachs kann sich sehen lassen: 74 Prozent mehr Spenden als im Vorjahr haben 2015 die Katastrophenhilfe der Diakonie erreicht. Insgesamt kamen 31,2 Millionen Euro zusammen – 2014 waren es noch 17,9 Millionen Euro. Kein Rekord zwar, aber ein stattliches Ergebnis. Fast 650.000 Euro davon kamen aus Hamburg. Hier haben sich die Spenden an die Katastrophenhilfe gegenüber dem Vorjahr sogar mehr als verdreifacht.
Insbesondere die Flüchtlingskrise in Europa und die Erdbebenkatastrophe in Nepal führten laut Diakonie dazu, dass die Spendenbereitschaft so stark anstieg. Das Geld war auch dringend nötig: Die „dramatische Situation auf der Balkanroute mit chaotischen Grenzschließungen“ habe die Arbeit der Diakonie Katastrophenhilfe vor „massive Herausforderungen“ gestellt. 23 Millionen Euro Spendengelder flossen 2015 in die Flüchtlingshilfe. Im Vorjahr waren es 18,6 Millionen Euro gewesen.
Angesichts der immer noch existierenden Flüchtlingslager entlang der Balkan-Route sagte Hamburgs Landespastor und Diakonie-Chef Dirk Ahrens: „Auch wenn weniger Flüchtlinge nach Deutschland kommen, dürfen wir nicht aus dem Blick verlieren, das tausende in Griechenland auf ihre Verfahren warten oder an der serbisch-ungarischen Grenze perspektiv- und hoffnungslos steckenbleiben.“
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— Diakonie Katastrophenhilfe (@diakoniekh) August 18, 2016
„Humanitäre Hilfe an den Bedürfnissen der Menschen ausrichten“
Anlässlich des Welttags der humanitären Hilfe am Freitag warnte die Katastrophenhilfe davor, die Zusage von Hilfsgeldern an Bedingungen zu knüpfen: „Finanzierungszusagen der internationalen Gemeinschaft haben eine kurze Halbwertszeit. Bei der nächsten Krise werden sie vergessen und selten eingehalten. Aber Humanitäre Hilfe muss an den Bedürfnissen der Menschen ausgerichtet sein und darf nicht Teil politischer Verhandlungsmasse werden“, sagte Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe. „Europa muss mehr tun, um die Menschen weltweit menschenwürdig zu versorgen.“
Text: BELA
Foto: Christoph Püschner/Diakonie Katastrophenhilfe