In Hamburg und Gießen sind zwei Obdachlose mutmaßlich erfroren. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnunglosenhilfe prüft in zehn weiteren Fällen, ob die Kälte für den Tod von Obdachlosen verantwortlich war.
Der Hamburger Todesfall liegt bereits vier Wochen zurück, wurde aber erst jetzt bekannt: Am 30. Dezember vergangenen Jahres fanden Passanten den aus Polen stammenden Mariusz U. leblos in einem Parkhaus in Poppenbüttel. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, brachte ein Rettungswagen den 41-Jährigen Obdachlosen umgehend ins Krankenhaus.
„Dort kam er bereits unter Reanimation an und es konnte nur sein Tod festgestellt werden“, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Nana Frombach auf Nachfrage von Hinz&Kunzt. Ergebnisse der Obduktion lägen ihr noch nicht vor. Nach Angaben der Polizeipressestelle wurde Mariusz U. „unterkühlt aufgefunden“.
Staatsanwaltschaft Gießen verzichtet auf Obduktion
In Großen-Buseck im Landkreis Gießen (Hessen) wurde Mitte Januar ein 53-jähriger Obdachloser nahe eines Flusses tot aufgefunden. Die Staatsanwaltschaft Gießen bestätigte auf Nachfrage, dass sie auf eine Obduktion verzichtet hat. Sie gehe davon aus, dass der Mann erfroren ist.
Wie Hinz&Kunzt berichtet hat, ist im Dezember auch im thüringischen Suhl ein Obdachloser vermutlich erfroren. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe prüft derzeit Meldungen, „wonach in diesem Winter bereits zehn wohnungslose Menschen aufgrund von Kälteeinwirkungen gestorben sein könnten“.