Im vergangenen Monat sind mindestens zwei Menschen auf Hamburgs Straßen gestorben. Eine 54-Jährige starb auf dem Kiez, ein 46-Jähriger im Schanzenpark.
Am 23. März fand eine Passantin morgens gegen 9 Uhr eine leblose Obdachlose auf dem Bürgersteig an der Ecke Reeperbahn / Hamburger Berg. Der zur Hilfe gerufene Rettungsdienst stellte nach Angaben der Hamburger Polizei den Tod der 54-Jährigen fest.
Die Verstorbene hieß Inge und war durch TV-Dokumentationen über das Leben auf dem Kiez bekannt geworden. Mehrere Hilfsorganisationen hielten in den vergangenen Jahren Kontakt zu der Obdachlosen und veröffentlichten auf ihren Seiten Mitleidsbekundungen. Gegenüber dem Verein „Leben im Abseits“ soll sie einst im Gespräch vor einem Fastfood-Restaurant an der Reeperbahn gesagt haben: „Ich lebe hier seit über dreißig Jahren und ich will hier auch nicht weg. Hier werde ich sterben.“
Nur wenige Meter entfernt starb die 54-Jährige nun. „Für uns unvorstellbar, dass wir Inge nicht mehr auf unseren Streifzügen antreffen werden“, schreiben die Helfer:innen von Leben im Abseits. „Wir sind sehr traurig und hoffen, dass sie jetzt ihre Ruhe gefunden hat.“
Ein weiterer Obdachloser wurde am 11. März von Passanten nachmittags leblos in einem Schlafsack gefunden. Der Mann lebte ohne festen Wohnsitz in Hamburg auf der Straße, teilt die Polizei mit.
Die Todesursache wird in beiden Fällen noch ermittelt, teilt die Polizei mit. Hinweise auf ein Fremdverschulden habe es nicht gegeben.
Seit Anfang des Jahres sind somit mindestens fünf Menschen auf Hamburgs Straßen gestorben.