Zwei, die sich mögen

Anna Depenbusch und Aino Löwenmark haben „Hafen im Blut“

(aus Hinz&Kunzt 188/Oktober 2008, Das Modeheft)

15 Künstler-Paare gratulieren Hinz&Kunzt mit neuen Songs zum 15. Geburtstag. Poppige und jazzige, fröhliche und melancholische Stücke sind auf dem Sampler „KunztStücke“ vertreten. Das Besondere: Alle Musiker haben sich zu Duetten zusammengeschlossen und erstmals gemeinsam komponiert. Heute stellen wir Ihnen Anna Depenbusch und Aino Löwenmark vor.

„Guck mal, wir tragen sogar beide Lila“, sagt Anna Depenbusch und lacht. Sie und Aino Löwenmark haben außerdem beide Hut und Mütze auf dem Kopf. Das ist im Gegensatz zur Farbwahl allerdings kein Zufall, sondern ein Hinweis auf ihren Song, der „Hafen im Blut“ heißt. Ein fröhliches Stück. Mehr wollen die beiden leider nicht verraten.

Die heitere Art der beiden überrascht, musikalisch sind die Künstlerinnen eher ruhig bis melancholisch. Bei Anna Depenbusch haben es besonders die Texte in sich. 1977 in Hamburg geboren, wusste sie schon als Kind, dass sie Musikerin werden wollte. Sie verfolgt ihr Ziel konsequent und studiert Jazzgesang in Berlin, Gesang und Schauspiel in Hannover und macht sich einen Namen als Komponistin und Background-Sängerin, unter anderem bei Orange Blue und Udo Lindenberg. 2005 veröffentlicht sie ihr erstes Album, filigrane Musik mit Texten voll Poesie und Schmerz – skandinavisch inspiriert durch einen längeren Aufenthalt auf Island. Noch heute zehrt sie davon. „Dieses indirekte blaue Licht im Winter, wenn das Tageslicht erst um zwölf erscheint und um 15 Uhr schon wieder verschwindet, ist magisch.“

Vielleicht fühlt sie auch deshalb eine so große Verbundenheit mit ihrer Duo-Partnerin. Aino Löwenmark stammt aus Schweden. Nach Hamburg kam sie aus Liebe zu einem Mann und blieb aus Liebe zur Stadt. „Hamburg inspiriert mich, vor allem mag ich den Hafen“, sagt sie in ihrem reizenden schwedisch Akzent, der auf den CDs nicht zu hören ist – sie singt in ihrer Muttersprache. Die 36-Jährige ist ausgebildete Musiktherapeutin. Gemeinsam mit der Südafrikanerin Hanmari Spiegel bildet sie das Duo „Fjarill“, das 2006 ein erstaunlich erfolgreiches Debutalbum präsentierte. Ohne Musik kann Aino nicht leben. „Musik heilt, macht mich zu einem besseren Menschen.“

Anna und Aino, zwei fröhliche Frauen mit starken Stimmen und ganz eigenem Profil – wie haben sie denn nun zusammengearbeitet? „Der Funke ist gleich übergesprungen“, sagt Anna Depenbusch. „Anna ist so feinsinnig und so schön strukturiert, wir passen einfach gut zusammen“, lobt Aino. „Ich bin eigentlich nicht so ein Team-Typ“, meint Anna, „aber wir haben uns wirklich gut ergänzt, und es war schön, nicht nur aus sich selbst zu schöpfen.“ Aus so viel Harmonie kann ja nur etwas Positives entstehen.

Sybille Arendt

Mehr: www.anna-musik.de und www.fjarill.de

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