Mit der Produktion von handgefertigten Kerzen unterstützen Anke Rabba und Sabine Schumacher vom Hamburger Designlabel „not the girl who misses much“ ein faires Projekt in Indonesien – und Hinz&Kunzt.
Kerzen gehen immer – zum Geburtstag oder zu Weihnachten, zur Hochzeit oder als Mitbringsel für jede Gelegenheit. Die edlen Kerzen des Concept Stores „not the girl who misses much“ in der Wohlwillstraße auf St. Pauli zeigen den jeweiligen Anlass mit dem Farbcode ihrer bunten Ringe. „Eine der Weihnachtskerzen zum Beispiel ist in den Farben des Weihnachtsmannes gefertigt, Rot, Weiß und Schwarz, abstrahiert und dennoch eindeutig“, erklärt Designerin Anke Rabba. Eine Osterkerze kommt in den Kükenfarben Gelb und Orange daher. Die Grußkerze „Am Meer“ zeigt neben maritimen Blautönen die Farben des Sonnenuntergangs. Bei der Merci-Kerze wird auf eine Blume verwiesen, zwischen Stängelgrün und Pollengelb leuchten unterschiedliche Farben der Blütenblätter. Ergänzt werden alle Kerzen durch eine hochwertige, individuelle Verpackung, „so kann man sie auch einzeln gut verschenken“, sagt Anke Rabba.
Der Fokus in ihrem Hamburger Ladengeschäft sowie online liegt für Sabine Schumacher und Anke Rabba auf Kerzen, Seifen und Karten. Die Kerzen werden in Indonesien produziert. In einer Fairtrade zertifizierten Fertigungsstätte auf dem Land, die explizit Frauen vor Ort zu mehr Selbstständigkeit verhilft, werden sie von Hand gegossen.
Die Idee überzeugte die beiden Frauen. „In Indonesien läuft es oft so, dass die Männer auf dem Feld arbeiten und die Frauen zum Arbeiten in Fabriken in den Städten fahren müssen“, sagt Sabine Schumacher. „Diese Werkstatt steht auf dem Land, eingefügt in dörfliche Strukturen. So werden die Familien nicht auseinandergerissen.“ Rund 200 Menschen arbeiten in dem Kleinunternehmen. Die Kerzen werden aus Stearin gegossen, das verwendete indonesische Palmfett wird bald von RSPO zertifiziert, einem vom World Wildlife Fund initiierten Standard. Er signalisiert, dass auf den Plantagen mehr für den Naturschutz und Menschenrechte getan wird als gesetzlich vorgeschrieben ist. Die Naturfarben und die
Dochte aus Öko-Baumwolle werden in Deutschland gefertigt.
2017 haben sich die beiden Frauen zum Label „not the girl who misses much“ (Das Mädchen, das nichts auslässt) zusammengetan. Der Name ist der ersten Zeile des Beatles-Songs „Happiness is a warm gun“ entlehnt und passt gut zum umtriebigen Duo. Sabine Schumacher ist gelernte Tischlerin und Innenarchitektin; Anke Rabba studierte Sozialpädagogik und Industriedesign. Ihre unterschiedlichen Fähigkeiten ergänzen sich so gut wie ihre Temperamente. „Anke kann aus nichts alles schaffen“, sagt Sabine Schumacher, Anke Rabba fügt hinzu: „Und du machst dann ein Produkt daraus!“