Ohne Arbeitskräfte aus dem Ausland würden manche Hotels und Gaststätten schließen müssen, viele Fabriken und Büros blieben dreckig. Der Aufstieg der AfD könnte den Fachkräftemangel noch verschärfen.
43,2 Prozent aller Reinigungskräfte hierzulande haben keinen deutschen Pass. Das geht aus Statistiken der Bundesagentur für Arbeit hervor (aktuellster Stand: Dezember 2023). Tatsächlich dürfte der Anteil von Menschen nicht deutscher Herkunft in der Branche deutlich höher sein, da die Daten nur sozialversicherungspflichtige Beschäftigung erfassen. (Schein-)Selbstständigkeit, Schwarzarbeit und Minijobs sind im Putzgewerbe jedoch weit verbreitet.
Auch Zahlen aus anderen Branchen zeigen, dass ohne Zugewanderte vieles in unserem Land kaum oder gar nicht funktionieren würde. So stammt inzwischen jede:r dritte Beschäftigte in Hotels und Gaststätten aus dem Ausland. In der Herstellung von Lebensmitteln haben 39,4 Prozent der Beschäftigten keinen deutschen Pass – Tendenz wie in den anderen genannten Branchen steigend. In der Landwirtschaft und in der Altenpflege ist nahezu jede:r fünfte Beschäftigte nicht deutsch.
Laut dem Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) fehlen den Unternehmen hierzulande mittlerweile rund 573.000 Fachkräfte, 2027 könnten es 728.000 sein, so eine neue IW-Studie. Zuwanderung könne die Probleme zumindest teilweise lösen, meint Forscher Alexander Burstedde: „Unsere Studie zeigt, dass in der guten Integration in den Arbeitsmarkt enorme Chancen liegen.“
Aufgrund der gesellschaftlichen Folgen des AfD-Aufstiegs erwägt derzeit allerdings fast jeder vierte Mensch ohne deutschen Pass, Deutschland zu verlassen, so eine Studie des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung.
Weitere Infos: www.huklink.de/zuwanderung-und-alterung und www.huklink.de/auswanderung-afd-aufstieg