70 Wohnungslose und Arme aus Hamburg waren auf Einladung von Papst Franziskus in Rom. Am Freitag hat das Kirchenoberhaupt ihnen den Segen ausgesprochen. Hinz&Künztler Rainer kam dem Papst ganz nah.
Rainer kann sein Glück noch gar nicht fassen. Gerade hat der Hinz&Künztler Papst Franziskus die Hand geschüttelt – und sogar ein paar Worte mit ihm gewechselt. Als er aus dem „Saal Paul VI“ im Vatikan herauskommt, stehen ihm Tränen im Gesicht, er bekommt kaum einen geraden Satz heraus. „Ich werde mir zwei Wochen nicht die Hände waschen“, ist einer der ersten. „Meine Hand zittert immer noch“, ein anderer. Als eine Kollegin ihn fragt, wie es war, sagt Rainer nur: „Wahnsinn.“
Papst Franziskus hat zum Ende des „Jahres der Barmherzigkeit“ Obdachlose aus ganz Europa nach Rom eingeladen. Am Freitag empfing er mehr als 3500 Menschen im Vatikan zu einer Audienz. Damit wollte er ein Zeichen für die Armen setzen. Franziskus bat dabei um Verzeihung für die Momente, in denen sich Christen von den Armen abgewendet hätten.
Franziskus für mehr Mitspracherecht für Arme
Während seiner Rede brandete immer wieder Jubel und Applaus im Publikum auf. Und so manchem Zuhörer kullerten Freudentränen aus den Augen. „Ich bin positiv überrascht“, sagt hinterher sogar Hinz&Künztler Chris, der mit der katholischen Kirche eigentlich gar nichts am Hut hat. „Das war ehrlich, richtig vom Herzen.“
Anlässlich des Treffens in Rom hat der Papst sich für mehr Mitspracherecht armer Menschen in der Politik ausgesprochen. „Christus hat von einer Gesellschaft gesprochen, in der die Armen, die Schwachen, die Ausgeschlossenen diejenigen sind, die entscheiden“, sagte Franziskus der italienischen Tageszeitung La Repubblica. „Nicht die Demagogen, nicht die Gauner, sondern das Volk.“
Erzbischof Heße verabschiedet Wohnungslose in Hamburg
In Hamburg hatte schon am Donnerstagabend Erzbischhof Stefan Heße 70 Wohnungslose und ehemalige Wohnungslose verabschiedet, bevor die Gruppe gemeinsam mit 30 Begleitern im Flugzeug nach Rom reiste. Darunter auch eine Gruppe von Hinz&Künztlern. „Ich fühle mich ein bisschen wie auf Klassenfahrt“, sagte Gruppenleiter und Hinz&Kunzt-Sozialarbeiter Stephan Karrenbauer auf dem Weg zum Hamburger Flughafen. „Ich mache drei Kreuze, wenn alle im Flugzeug sitzen.“ Schließlich war es für viele der erste Flug überhaupt, die Aufregung unter den Reisenden war entsprechend groß.
Abgesehen von einer etwas rumpeligen Landung auf italienischem Boden lief aber alles glatt. „Der Flug war einwandfrei“, sagte der erleichterte Hinz&Künztler Joachim am Gepäckband in Rom. „Ich hab’s mir schlimmer vorgestellt.“ Die Angst vorm Fliegen wich – und machte Platz für die große Vorfreude auf den kommenden Tag: „Ich kann nicht glauben, dass ich wirklich hier bin“, freute sich Hinz&Künztlerin Elzbieta.
Nach der Audienz im Vatikan am Freitagmorgen erkundeten die Hamburger gemeinsam die italienische Hauptstadt. Die Gruppe bleibt noch bis Sonntag im Süden: Auf dem Programm stehen unter anderem noch eine Prozession am Samstagnachmittag und eine Messe mit Papst Franziskus am Sonntag. Danach geht es mit dem Flieger nach Hamburg – für viele direkt zurück ins Winternotprogramm.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Weitere Informationen