Gute Nachricht für den Obdachlosen Rolf: Auf dem Gelände der Kirchengemeinde Lokstedt wurde ein Wohncontainer für den 67-Jährigen aufgestellt – eine Privatinititative um den ehemaligen Obdachlosen Max Bryan sammelte das Geld dafür.
Seit etwa einem Jahr ist Rolf obdachlos. Nach dem Tod seiner Frau konnte er die Miete für seine zu große Wohnung nicht mehr bezahlen und landete schließlich auf der Straße. Anfang November suchte er Schutz im städtischen Winternotprogramm. Wie alle anderen Obdachlosen wurde er jeden Morgen vor die Tür gesetzt und musste den Tag über im Freien verbringen. „Auch an den richtig kalten Tagen“, klagt Rolf.
Lange überlegen musste Rolf daher nicht, als ihm wenige Tage vor Heiligabend ein Platz in einem Wohncontainer von Max Bryan angeboten wurde. Der 41-Jährige war früher selber obdachlos. Jetzt unterstützt er andere Obdachlose. Seit Monaten sammelte er mit seiner Initiative „Hilfe für Hamburger Obdachlose“ im Netz Spenden für Wohncontainer.
Das Geld floss, doch die Suche nach Stellplätzen gestaltete sich weitaus schwieriger. Im Februar konnte schließlich der erste Container nahe den Landungsbrücken aufgestellt werden. Der obdachlose Klaus zog ein. Am 1. November bezog der obdachlose Bolle seinen Container in Langenhorn – die Ansgar-Gemeinde hatte den Platz zur Verfügung gestellt.
Ehemaliger Obdachloser Max Bryan startete Inititaive
Den Containerplatz für Rolf konnte die Initiative nun mit Hilfe der evangelische Kirchengemeinde Hamburg Lokstedt aufstellen. Max Bryan ist dankbar für die Unterstützung von Pastor Claus Hoppe, der den Stellplatz gestellt hat und täglich nach Rolf schaut. Unweit der Lenz-Siedlung hat Rolf nun bis Ende April seine eigenen vier Wände, kann sich vor der Kälte schützen. Endlich mal ausruhen– Rolf (obdachlos)
Die Freude bei Rolf war groß: „Im Container kann ich mich endlich mal ausruhen“, sagt der Rentner (hier ein Video von Rolf von Spiegel Online).
Max Bryan will Rolf auch bei der Suche nach einer Wohnung unterstützen. Sein Ziel ist, dass der Obdachlose nicht wieder auf der Straße landet. „Wir haben jetzt Zeit bis April“, sagt Bryan. So lange kann der Container stehen bleiben.
Doch damit nicht genug: Mindestens zwei weitere Wohncontainer will die Initiative um Max Bryan noch in diesem Winter aufstellen. Der nächste Standort und seine potentielle Bewohnerin stehen auch schon fest: Wenn alles klappt, soll die 64-jährige Tina im Januar ihren Container auf St. Pauli beziehen. „Sie schläft jetzt noch im Winternotprogramm, muss jeden Morgen mit ihrem Rollator wieder raus auf die Straße“, sagt Max Bryan. Doch noch fehlt die Baugenehmigung für den Container. „Wir warten seit drei Monaten, aber der zuständige Bezirk Mitte tut sich schwer“, so Bryan.