Am kommenden Wochenende bleiben die Notunterkünfte für Obdachlose auch tagsüber offen. Die Sozialbehörde reagiert damit auf die aktuelle Wetterlage.
Weil für Samstag und Sonntag Dauerfrost und starker Schneefall erwartet werden, hat die Sozialbehörde angekündigt, das städtische Winternotprogramm und die Übernachtungsstätte Pik As auch tagsüber zu öffnen. Normalerweise müssen die obdachlosen Gäste die Großunterkünfte jeden Morgen verlassen.
Hinz&Kunzt-Sozialarbeiter Stephan Karrenbauer fordert die Behörde auf, das Winternotprogramm über das kommende Wochenende hinaus tagsüber zu öffnen: „Es sollte eine Selbstverständlichkeit sein, dass die Menschen ihre Unterkünfte tagsüber nicht verlassen müssen.“ Das würde auch den Schutz vor einer Corona-Infektion verbessern, wie der Gießener Virologe Friedemann Weber gegenüber Hinz&Kunzt deutlich machte.
In den vergangenen Tagen wurden weitere Forderungen nach einer Tagesöffnung des Winternotprogramms und einer Öffnung leerstehender Hotels für Obdachlose laut. „Der Gedanke daran, dass Menschen erfrieren könnten, während unzählige Hotels pandemiebedingt leerstehen, ist unerträglich“, schrieb etwa der Meteorologe Alexander König am Mittwoch auf Twitter.
+++ TEILEN ERWÜNSCHT +++
"Der Gedanke, dass Menschen erfrieren könnten während die Hotels leerstehen, ist unerträglich!" – Ein Appell an die Politik aufgrund der anstehenden Wetterlage! -> #SafePlace#Kälte #Schnee #Winter #Obdachlose@Senat_Hamburg @TschenPe @abendblatt @mopo pic.twitter.com/wC7bxL4rjY— Alexander König (Hübener) (@alexhuebener) February 3, 2021
In Hamburg bringen derzeit mehrere private Initiativen, darunter Hinz&Kunzt, rund 140 obdachlose Menschen spendenfinanziert in Hotels unter. Für die Stadt bleiben Einzelunterbringungen die Ausnahme. Immerhin: Anfang der Woche hat die Stadt eine solche Unterkunft in Hamburg-Hamm eröffnet. 35 Menschen, „die aufgrund ihrer körperlichen oder psychischen Verfassung nach professioneller Einschätzung einer speziellen Unterbringungsumgebung bedürfen“, wie die Behörde schreibt, können seitdem in Einzelzimmern in untergebracht werden.
Hilfe für Obdachlose