Das Hamburger Winternotprogramm wird noch einmal verlängert. Ab Anfang Juni sollen die Großunterkünfte für Obdachlose dann schrittweise geschlossen werden.
Es soll eigentlich vor dem Erfrieren schützen – und bietet seit einigen Wochen die Infrastruktur, um Hamburgs Obdachlose gegen Corona zu impfen. Nun wird das Hamburger Winternotprogramm noch einmal bis zum 30. Juni verlängert. Das hat die zuständige Sozialbehörde bekanntgegeben.
Normalerweise betreibt die Stadt ihre Großunterkünfte lediglich über die kalten Wintermonate. Seit die Coronapandemie im März 2020 Hamburg erreichte, läuft das Winternotprogramm allerdings durchgehend und soll Obdachlosen Schutz vor einer Infektion mit dem Virus bieten.
Mitte Juni will die Behörde nun die Großunterkunft in der Kollaustraße, Ende des Monats die weiteren Standorte schließen. Der Einzelzimmerstandort für Obdachlose mit besonderen psychischen und physischen Einschränkungen in der Eiffestraße soll möglicherweise noch über den Juni hinaus betrieben werden.
Durch die abermalige Verlängerung will sich die Behörde verstärkt um geeignete “Anschlussperspektiven” für die Nutzer*innen bemühen, wie es in einer Mitteilung heißt. Außerdem wolle man noch mehr Obdachlose mit einem Impfangebot erreichen.
Laut Sozialbehörde wurden inzwischen mehr als 1100 Menschen in Notunterkünften, Aufenthaltsstätten und Hotels gegen Corona geimpft. Damit ist mehr als die Hälfte der rund 2000 Menschen, die laut Behörde auf Hamburgs Straßen leben, vor einem schweren Verlauf der Krankheit geschützt.