Ein Jahr nachdem auch Hamburger Obdachlose zum Vatikan gepilgert waren, fand am Wochenende der erste von Papst Franziskus ausgerufene „Welttag der Armen“ statt. In Hamburg eröffnete ihn am Sonntag Erzbischof Stefan Heße mit einem Gottesdienst.
Vor einem Jahr verkündete Papst Franziskus zum Abschluss des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit, dass es „keine Gerechtigkeit noch sozialen Frieden geben kann, solange Lazarus vor der Tür unseres Hauses liegt“. Die Gestalt des obdachlosen Lazarus stammt aus dem Lukasevangelium (Lk 16,19–31 EU). Seiner und anderer Armen soll künftig am 19. November gedacht werden, dem neuen „Welttag der Armen“.
Die Unterstützung, die Lazarus nicht erhielt, soll heutzutage Armen und Obdachlosen zukommen. Auch in Hamburg. Dort startet der Welttag der Armen am Sonntag im Kleinen Michel um 11.30 Uhr mit einem Gottesdienst mit Erzbischhof Stefan Heße. Anschließend gibt es in der Katholischen Akademie (Herrengraben 4) einen Mittagsimbiss und einen „Markt der Möglichkeiten“ mit Begegnungscafé, Ausstellungen, Musik und Workshops. „Wir hoffen, dass an diesem Tag möglichst viele Menschen aus unterschiedlichen Schichten miteinander ins Gespräch kommen“, sagt Pater Jan Roser, der im vergangenen Winter Hamburger Obdachlose zum Papstbesuch nach Rom begleitete.
Teilnehmer aus dieser Pilgergruppe mit dem Namen „Fratello“ haben auch den Welttag der Armen mit vorbereitet. Die filmische Dokumentation zur Fratello-Pilgerreise wird am Sonntag ebenso gezeigt wie die Bilder der Künstlerin Caroline von Grone, die einige Pilger in Öl porträtiert hat. Zusätzlich zeigt die Akademie Bilder aus dem Projekt „Leben im Abseits„, durch das Menschen, die am Rande der Gesellschaft leben, besonders unterstützt werden. Eine bunte Mischung weiterer Programmpunkte rundet das Angebot ab. Der Tag endet mit einem Segen im Kleinen Michel um 16 Uhr.