Ein Tag der Begegnung für Menschen aus der Mitte und vom Rand der Gesellschaft – das will der Welttag der Armen sein, der am 18. November zum zweiten Mal stattfindet: mit vielen Aktionen und orangefarbenen Schals zum Mitnehmen.
Zum Welttag der Armen am Sonntag (18. November) finden in Hamburg viele Veranstaltungen statt, die Menschen miteinander ins Gespräch bringen wollen, die sich sonst eher aus dem Weg gehen.
„Nach dem großen Erfolg im letzten Jahr hoffen wir auch am 18. November wieder auf zahlreiche Besucher aus unterschiedlichen Lebenswelten dieser Stadt, sagt Pater Jan Roser. Er ist Geistliche Rektor der Katholischen Akademie, die das Programm gemeinsam mit der Pfarrei Sankt Ansgar/Kleiner Michel und dem Caritasverband Hamburg organisiert hat.
Ebenfalls dabei: Eine Gruppe von Wohnungslosen und Gläubigen, die 2016 auf Einladung des Papstes nach Rom gereist waren (Hinz&Kunzt berichtete). Hinz&Künztler Jörg Petersen wird am Sonntag seine Online-Petition aus dem vergangenen Winter vorstellen. Darin forderte er die Tagesöffnung des Winternotprogramms und den Zugang für alle Obdachlosen gleich welcher Nationalität. Fast 95.000 Menschen unterschrieben.
Gottesdienst und Workshops
Nach einem Gottesdienst mit Weihbischof Horst Eberlein um 11.30 Uhr im Kleinen Michel erwartet alle Besucher ein Mittagsimbiss und ein „Markt der Möglichkeiten“ mit Begegnungscafé, Ausstellungen, Musik und Workshops.
Neben einem Kurzfilmbeitrag wird es eine Fotoausstellung zur Lebenswelt von Obdachlosen aus Hamburg und Rio sowie Workshops zum Thema Verdrängung von Obdachlosen im Öffentlichen Raum geben. Das Programm startet um 11.30 Uhr und läuft bis 16 Uhr.
Schals gegen soziale Kälte
Unter dem Motto „Hamburg etwas wärmer machen“ verteilt das Freiwilligenzentrum Hamburg am Sonntag orangefarbene Schals am Mariendom und am Kleinen Michel. „Jeder darf sich einen Schal nehmen, egal, ob obdachlos oder nicht“, so Mitorganisatorin Lisa Rupp. Es gehe in erster Linie um die Begegnung zwischen den unterschiedlichen Menschen.
Die Idee zum Projekt sei in Norwegen entstanden, wo seit 2012 Freiwillige orangefarbene Schals für Obdachlose stricken, um ein Zeichen für Wärme und Mitmenschlichkeit zu setzen. In Hamburg hatten Freiwillige in Hamburg bereits im Oktober zusammen die Schals gestrickt oder Wolle gespendet.
Welttag der Armen
Den Welttag der Armen hat Papst Franziskus Ende 2016 ins Leben gerufen. Erstmals hielt das Oberhaupt der katholischen Kirche 2017 eine Messe für die Armen im Petersdom und speiste anschließend mit 1500 Bedürftigen zu Mittag – eine Geste, die Armen nicht zu vergessen. Der letzte Sonntag im christlichen Kirchenjahr soll fortan der Welttag der Armen sein, fand Franziskus. Seine Botschaft zum diesjährigen Welttag der Armen kann man hier nachlesen.