Das Deutschlandticket kommt wohl mit Verspätung – und ob es am Automaten erhältlich sein wird, ist weiterhin unklar. Vor allem Hilfebeziehende mit Anspruch auf den Sozialrabatt könnten beim geplanten Abomodell in Schwierigkeiten geraten, fürchten Fachleute.
26 Euro monatlich könnte sie Hilfebeziehende in Hamburg kosten: die neue Fahrkarte für Bus und Bahn. Denn auch beim 49-Euro-Deutschlandticket will die Sozialbehörde Anspruchsberechtigten einen Zuschuss gewähren – rund 23 Euro pro Monat. Doch wie und wo die Menschen das Sozialticket künftig kaufen können, ist weiter Gegenstand von Diskussionen. „Die Vertriebswege sind noch in Vorbereitung“, erklärte HVV-Pressesprecher Rainer Vohl auf Hinz&Kunzt-Nachfrage. Ob das Deutschlandticket also auch am Automaten erhältlich sein wird wie sein Vorläufer, das Neun-Euro-Ticket, sei deshalb noch unklar. „Fest steht: Wir haben das Ziel, niemanden auszuschließen.“
Fachleute fordern, die neue Fahrkarte dürfe nicht nur im Abonnement vertrieben werden. „Es wäre gut, wenn man das Ticket monatlich und am Automaten kaufen könnte“, sagt etwa Birgit Bachmayer von der Ambulanten Hilfe Altona, die Obdach- und Wohnungslose berät. „Ein Abo führt schnell zu Schulden bei unseren Leuten.“ HVV-Sprecher Vohl erklärte dazu: „Letztlich entscheidet das die Stadt Hamburg.“ Vorgabe des Bundesverkehrsministers sei, dass das Deutschlandticket digital und im Abonnement erhältlich sein solle.
Derweil wird immer deutlicher, dass der in Aussicht gestellte Starttermin Januar nicht zu halten sein wird. „Ich wäre mega happy, wenn es der 1. März wird“, sagte die verkehrspolitische Sprecherin der SPD, Dorothee Martin, der FAZ. Auch HVV-Sprecher Rainer Vohl meint: „Der 1. Januar wird immer unwahrscheinlicher.“