Achims größter Wunsch vor unserem Besuch in Rom: Dass er mit dem päpstlichen Segen endlich eine eigene Wohnung findet. Eine Woche später ist er nach 30 Jahren Obdachlosigkeit in eine Altbauwohnung eingezogen. Jetzt mit Video!
Als Joachim die Tür zu seiner neuen Wohnung öffnet, strahlt er über das ganze Gesicht. „Guten Morgen, komm doch rein“, sagt er freudig und führt durch seine zwei Zimmer. „Hammer hier! Wahnsinn! Einfach schön!“ 30 Jahre hat er auf der Straße und in Notunterkünften gelebt. Eine eigene Wohnung hatte er noch nie. Mal sei die Wohnung zu teuer gewesen, mal hätte der Vermieter keine Hartz-IV-Empfänger gewollt. Und er hat wohl auch manchmal zu schnell aufgegeben.
Päpstlicher Segen für Wohnungslose
Eine eigene Wohnung war Joachims größter Wunsch. Seine ganze Hoffnung hatte er in den Besuch im Vatikan gesetzt. „Ich hoffe, dass der Papst mich segnet“, das hat er immer wieder gesagt. Mit Franziskus‘ Hilfe sollte es dann klappen mit der Wohnungssuche. „Eine kleine Einzimmerwohnung für mich, das würde mir reichen.“ Und tatsächlich: Der Papst sprach Joachim und allen anderen anwesenden Wohnungslosen den Segen aus. Joachim hätte es sogar fast geschafft, ihn zu berühren. „Ich war nah genug dran!“, sagte er tief bewegt. „Halleluja!“
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Weitere InformationenKaum war Joachim wieder in Hamburg, klingelte das Telefon bei Hinz&Kunzt. Ein Vermieter aus Harburg machte das Angebot: 50 Quadratmeter Altbau, zentrale Lage, ab sofort. Joachim war baff.
Kalter Asphalt
Nach dem Fernsehbeitrag kommt das Wohnungsangebot
Ein Wunder? Nun ja. In Rom hatte Joachim ein Kamerateam des NDR begleitet und eine Reportage über ihn gedreht. Die hatte ein Hausmeister im Fernsehen gesehen und das Wohnungsangebot für Joachim eingefädelt. „Die richtigen Leute haben zum richtigen Zeitpunkt fern gesehen“, sagt er. So ist es oft: Wird das Schicksal eines einzelnen Obdachlosen in der Öffentlichkeit bekannt, bekommt er Hilfe. Das ist dann für ihn ein Glücksfall.
Der jetzt ehemalige Obdachlose Joachim muss sich nun in seiner neuen Bleibe einrichten. „Hier kommen Hängeschränke hin, dort eine Arbeitsplatte“, führt er durch seine künftige Küche. Den Antrag für die Ersteinrichtung hat er schon beim Jobcenter gestellt. Als nächstes will er sich darum kümmern, in Harburg einen Hinz&Kunzt-Verkaufsplatz zu bekommen. Bei Joachim geht es aufwärts.