In Hamburg gibt es immer weniger Sozialwohnungen
(aus Hinz&Kunzt 249/November 2013)
211.243
Sozialwohnungen gab es 1993 in Hamburg.
98.000
sind es 20 Jahre später – also nicht mal halb so viel.
Der Trend scheint kaum umkehrbar: Allein zum Jahreswechsel fallen 10.500 Hamburger
Sozialwohnungen aus der Mietpreisbindung, Ende 2014 weitere 2770.
Die Preisbindung einer Sozialwohnung endet 15 bis 30 Jahre nach ihrem Bau.
Erklärtes Ziel des Senats sind 2000 neue Sozialwohnungen in Hamburg pro Jahr. Um das zu erreichen,
gilt für größere Neubauprojekte die Vorgabe, dass 30 Prozent der Wohnungen mietpreisgebunden
sein müssen. 2012 förderte die Investitions- und Förderbank (ehemals: Wohnungsbaukreditanstalt) den Bau von 2095 neuen Sozialwohnungen (Zahlen für 2013 liegen noch nicht vor).
1755 Sozialwohnungen habe die Stadt 2012 durch Modernisierungsförderungen gewinnen können, so die Stadtentwicklungsbehörde. Hierbei sichert sich die Stadt für zehn Jahre das Recht, eine Wohnung zu belegen. Die Miete liegt aber nicht wie bei einer klassischen Sozialwohnung bei 5,90 Euro pro Quadratmeter, sondern darf dem Mittelwert des Mietenspiegels entsprechen (im Schnitt 7,50 Euro pro Quadratmeter).
Darüber hinaus habe die Stadt vergangenes Jahr 45 Belegungsbindungen angekauft.
374.000
Hamburger Haushalte wären laut Senat berechtigt, in einer Sozialwohnung zu leben,
weil ihre Miete die gesetzlich festgeschriebenen Einkommensgrenzen nicht überschreitet.
Rund 3000 Hamburgern pro Jahr gelingt der Sprung in eigene vier Wände mit Mietpreisbindung.
Text: Ulrich Jonas