US-Präsident Trump hat es auf Obdachlose abgesehen: Auf Social Media macht er Stimmung für ihre Vertreibung aus der Hauptstadt Washington. Es könnte noch schlimmer kommen.
Der autoritäre Umbau der US-amerikanischen Gesellschaft durch Donald Trump macht auch vor obdachlosen Menschen in Amerikas Städten nicht halt. In einem Social-Media-Post schrieb der Präsident am Mittwoch, er verlange die Räumung aller „unansehnlichen Obdachlosenlager“ in der Hauptstadt Washington, insbesondere die vor dem Außenministerium und in der Nähe des Weißen Hauses. Sollte die Bürgermeisterin dazu nicht in der Lage sein, werde seine Regierung das übernehmen.
In Washington D.C. waren nach einer städtischen Zählung im Jahr 2024 fast 10.000 Menschen obdachlos, bereits jetzt lassen die Behörden mehrmals pro Woche Zeltsiedlungen räumen. Die Stadt wird von der Demokratin Muriel Bowser regiert – und vom Republikaner Trump seit jeher für Kriminalität und ausufernde Obdachlosigkeit verspottet.
Trump hatte im Wahlkampf mehrfach angekündigt, das Zelten in den Städten zu verbieten. Obdachlose, die dagegen verstießen, sollten verhaftet oder in staatlichen Zeltstädten auf „günstigem Land“, in denen immerhin Ärzt:innen und Sozialarbeiter:innen arbeiten würden, einquartiert werden.
Verbietet Trump Obdachlosigkeit per Dekret?
Von solchen Vorschlägen halten us-amerikanische NGOs wenig. In einem aktuellen Statement der Washingtoner „National Homelesness Organisation“ heißt es: „Wenn Politiker wie Donald Trump und Bürgermeister Bowser wirklich wollen, dass weniger Menschen auf der Straße leben, müssen sie sich auf bewährte Lösungen gegen Obdachlosigkeit konzentrieren: Wohnraum und Unterstützung.“
Davon unbeeindruckt könnte Trump seine Macht als Präsident bald offiziell gegen die Obdachlosen einsetzen: Die Washington Post berichtete kürzlich von Plänen Trumps, Obdachlosigkeit per Dekret zu verbieten – im ganzen Land. Landesweit wurden 2024 mehr als 770.000 obdachlose Menschen gezählt.