Der Hamburger Filmemacher Fabian Daub hat für seine Doku „Transilvania Mea“ in Rumänien Menschen getroffen, deren Leben unterschiedlicher nicht sein könnte. Sein Film läuft am Freitagabend im Metropolis.
Transsilvanien – das klingt nach Vampirgeschichten, Graf Draculas Schloss und Aberglauben. Unheimliche Geschichten, die den Hamburger Filmemacher Fabian Daub nicht interessieren.
Daub ist in das „Land hinter den Wäldern“ (so die wörtliche Übersetzung) gereist, um zu erfahren, wie die Menschen in Rumänien heute leben – fast 30 Jahre nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Systems und mehr als zehn Jahre nach dem Beitritt in die EU.
„Es sollte ein filmischer Reisebericht werden. Ich wollte besondere Orte und Menschen porträtieren, ihre Lebenswirklichkeiten kennen lernen“, sagt Daub. Sein Kamerateam begleitete Tagelöhner bei der traditionellen Schafschur in ein Bergdorf und war zu Gast bei einem Tanzfest von jungen wohlhabenden Rumänen.
Schere zwischen Arm und Reich
Sie trafen den deutschen, über 80-jährigen evangelischen Pfarrer Eginald Schlattner, der als Gefängnis-Seelsorger arbeitet, filmten die Villen und Luxuskarossen der Reichen ebenso wie arme Roma-Familien, die ihren Lebensunterhalt auf der riesigen Müllkippe Pata Rât verdienen – mit dem, was andere Menschen wegwerfen.
„Transilvania Mea“ trägt den durchaus provokanten Untertitel: „Von Gewinnern und Verlierern“. Fabian Daub sagt: „Die größte Gruppe der Verlierer sind die Roma, sie werden in dem Vielvölkerstaat massiv diskriminiert.“
Transilvania Mea
„Eine weitere Gruppe der Verlierer sind die Kinder, die in Rumänien zurückbleiben, während ihre Eltern ins Ausland ziehen müssen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen.“ Es sind junge Erwachsene wie der 19-jährige Laurentiu, der mit seinem jüngeren Bruder in einer ehemaligen Bergarbeitersiedlung lebt. Die Eltern arbeiten in Spanien. Die Mutter würde zwar Geld schicken, aber es sei nicht genug zum Überleben, erzählt Laurentiu.
Doch trotz der großen, sozialen Ungleichheit hätten die meisten Rumänen nicht resigniert, hat Daub festgestellt: „Sie sind trotzdem froh, dass sie über die Runden kommen, viele behalten ihren Humor. Das hat mich immer sehr fasziniert an den Menschen dort.“
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