Bäderland öffnet Schwimmbad für Obdachlose
Direkt neben dem Millerntorstadion können Obdachlose ab sofort duschen: Drei Mal pro Woche öffnet der Betreiber Bäderland das Schwimmbad auf St. Pauli.
Direkt neben dem Millerntorstadion können Obdachlose ab sofort duschen: Drei Mal pro Woche öffnet der Betreiber Bäderland das Schwimmbad auf St. Pauli.
Seit dem Wochenende sind etwa 300 Obdachlose im Winternotprogramm in der Friesenstraße in häuslicher Isolation. Weil die ehrenamtlichen Helfer des „Fördervereins Winternotprogramm für Obdachlose“ ihre Arbeit eingestellt haben, wird nun auch die Versorgung der Obdachlosen vom Betreiber übernommen.
Im Winternotprogramm gibt es einen ersten Corona-Fall: Etwa 300 Obdachlose werden in der Unterkunft an der Friesenstraße auf Anordnung des Gesundheitsamts für 14 Tage unter häusliche Isolation gestellt.
Auch nach dem stürmischen Sonntag sind Obdachlose in Hamburg noch heftigen Böen und Starkregen ausgesetzt. Das Winternotprogramm bleibt deshalb am Montag tagsüber geöffnet.
Im Winternotprogramm sollen alle ein Bett bekommen – das fordert die grüne Bürgermeisterkandidatin Katharina Fegebank im Interview. Wie auch Amtsinhaber Peter Tschentscher (SPD) lehnt sie eine ganztägige Öffnung aber ab.
Zweieinhalb Monate nach dem Start des Winternotprogramms sind noch rund 100 Betten frei. Diejenigen Obdachlosen, die weiterhin auf der Straße leben, befänden sich oftmals in keinem guten Gesundheitszustand, klagt das Kältebus-Team.
Obwohl der städtische Erfrierungsschutz bundesweit zu den umfangreichsten gehört, gibt es seit Jahren Kritik. In mehreren Anträgen forderten Parlamentarier*innen unter anderem eine Tagesöffnung des Programms.
Neue Zahlen des Senats zeigen: Sieben Obdachlose starben 2019 in Hamburger Krankenhäusern. Seit 2013 weist die Statistik 75 solcher Todesfälle auf. Durchschnittlich sterben die Obdachlosen hier mit 51 Jahren.
Die kommenden Tage werden feucht und kühl. Im Winternotprogramm sind aber noch Plätze frei. Das geht aus Zahlen des Betreibers fördern und wohnen (f&w) hervor. Der Kältebus hat derweil gut zu tun. Bis zu zehn Menschen fahren die ehrenamtlichen Helfer jeden Abend in die Notunterkünfte.
Am Freitag hat das Hamburger Winternotprogramm offiziell begonnen. Die Auslastung der Großunterkünfte ist bislang ähnlich hoch wie in den Vorjahren. Die Nachfrage nach Wohncontainern ist aber wieder höher als das Angebot.
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