Strassenmagazin

Die neue Hinz&Kunzt ist da!

In unserer Februar-Ausgabe: Bundespräsident Joachim Gauck erklärt im Exklusiv-Interview, wieso er auf Vertreibung allergisch reagiert. Plus: Die Notunterkünfte in der Stadt platzen aus allen Nähten. Es werden dringend mehr und kleinere Unterkünfte gebraucht. 

Neue Verkäuferregeln bei Hinz&Kunzt

Bislang galt: Wer von Hinz&Kunzt einen Verkäuferausweis haben möchte, muss zu dem Zeitpunkt obdach- oder wohnungslos sein. Wer es schafft, eine Wohnung zu finden, darf Hinz&Kunzt-Verkäufer bleiben. Aber die Gesellschaft hat sich verändert: Nicht nur Obdachlose leiden unter bitterer Armut. Darauf haben wir reagiert. Jetzt können auch arme und einsame Menschen, die ein Zuhause haben, Hinz&Kunzt-Verkäufer werden.

(aus Hinz&Kunzt 204/Februar 2010)

Wie alles begann…

In ein paar Tagen erscheint die 200. Hinz&Kunzt! Wir zeigen die erste Ausgabe und erzählen, wie vor 16 Jahren alles anfing

H&K1Als „Neue Zeitung für die Stadt!“ kam im November 1993 die allererste Hinz&Kunzt raus. Die Idee war nicht neu, aber in Deutschland noch nicht weit verbreitet.

Stephan Reimers, damals Hamburger Diakoniechef und Gründer der Zeitung und des Projekts „Hinz&Kunzt“ schrieb damals:

„Dem Betteln Konkurrenz machen – in London ist es gelungen. Mehr als vierhundert Obdachlose verkaufen dort das Straßenmagazin „The Big Issue“…. Zwei Gründe dürften für den Erfolg des Blattes entscheidend sein. Die Zeitung ist ein flott geschriebenes Stadtmagazin. Rührselige Appelle an das Mitleid sind tabu. Die andere Quelle des Erfolges liegt auf der Käuferseite: britischer Sportsgeist, ein Gefühl dafür, dass es fair ist, Menschen eine Chance zu geben, wieder auf die Beine zu kommen. Hamburg läßt sich gern das Attribut gefallen, die ,englischste Stadt des Kontinents‘ zu sein. ,Hinz&Kunzt‘ setzt darauf, daß Hamburgerinnen und Hamburger in diesem Sinn sportliche Menschen sind.“

Die Hoffnungen der Hand voll obdachloser und Nicht-Obdachloser Menschen, die sich voller Eifer in das Projekt stürzen, erfüllten sich:

Die neue Hinz&Kunzt ist da!

Ab sofort bei unseren Verkäufern auf Hamburgs Straßen und Plätzen erhältlich: die neueste Ausgabe unseres Straßenmagazins – die mit dem pinkfarbenen Gartenzwerg vorne drauf.
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Diesmal drin:
Zwei Geschichten, die in der Krise Mut machen: Sowohl die bekannte Hamburger Konditorei Andersen als auch die Druckerei Neef+Stumme mussten Insolvenz anmelden. Die schlechten Nachrichten haben uns besonders schockiert, weil wir mit beiden Firmen eng verbunden sind: Mit Adolf Andersen haben wir für unser Sonderheft „Hamburger Schokoladenseiten“ zusammengearbeitet und Neef+Stumme hat es gedruckt.
Wie es beiden gelang, einen Weg aus der Krise zu finden, lesen Sie in der neuen Hinz&Kunzt.

Teile einer Geschichte, die wohl nie ganz erzählt werden wird: Unser Autor Frank Keil begegnete seiner Nachbarin Frau Schröder auf der Straße, als die gerade in einer unangenehmen Situation war: Sie war ohne Schlüssel aus dem Haus gegangen. Nicht zum ersten Mal, wie Frank Keil bald merkte. Und: Um die demente alte Dame kümmert sich jemand. Zum Glück! Lesen Sie mehr in der neuen Hinz&Kunzt.

Außerdem: Eine Hamburger Geschichte – Barkassen-Meyer wird 90 Jahre alt. Eine argentinische Geschichte – in Buenos Aires fertigt eine Kooperative Buchdeckel aus alter Pappe. Eine Geschichte vom Kiez – der Auftritt der Hinz&Kunzt-Band Restakzent im Kaiserkeller in Bildern. Eine legendäre Geschichte – die Gerichtsreporterin und Schauspielerin Peggy Parnass in der Retrospektive. Eine musikalische Geschichte – das Swing Duo „The Sankt Pauli Mad Pack“.

Und natürlich: Veranstaltungstipps für den August, nach zwei Monaten Pause wieder drin: unser Kunsträtsel Kunzt-Verkäufer, wie immer: das Verkäuferporträt in der Momentaufnahme. Diesmal mit Hinz&Künztler Thomas, der sagt: „Wenn ich eine Wohnung hätte, hätte ich auch eine feste Arbeit.“

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Viel Spaß mit der August-Ausgabe von Hinz&Kunzt

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