Der jüdische Friedhof und der evangelische Gärtner
Wo die Ruhe ewig ist: ein Ortstermin mit bedecktem Kopf in Ohlsdorf
(aus Hinz&Kunzt 153/November 2005)
Ups – wo sind wir gelandet? Stehen an einer vierspurigen Piste mit Namen Nordheimstraße, verstehen unser eigenes Wort nicht. Linker Hand verläuft die Fuhlsbüttler Straße, vor uns ein Wohngebiet aus drei- und vierstöckigen Bauten. Durchzogen von kurzen, krummen Straßen mit sinnlichen Namen: Kerbelweg, Salbeiweg, Thymianstieg. Leere Wäschestangen. Spielplätze, auf denen niemand spielt. Keine Geschäfte. Hinter den letzten Wohnhäusern ein hoher Zaun und dichtes Gebüsch. Das müsste der südliche Rand des Ohlsdorfer Friedhofes sein. Niemand ist unterwegs, der Auskunft geben könnte.