Winternotprogramm schließt weiterhin tagsüber
Niemand will derzeit freiwillig raus in die Kälte. Hamburgs Obdachlose aber haben keine Wahl. Sie müssen die warmen Räume des Winternotprogramms jeden Morgen räumen.
Niemand will derzeit freiwillig raus in die Kälte. Hamburgs Obdachlose aber haben keine Wahl. Sie müssen die warmen Räume des Winternotprogramms jeden Morgen räumen.
Elena Pacuraru hat mehrere Jahre in Hamburg auf der Straße gelebt. Heute ist die Rumänin bei Hinz&Kunzt als Reinigungskraft angestellt. Ihr nächstes großes Ziel: Lesen und Schreiben lernen – auch auf Deutsch. Die Geschichte einer Frau, die nicht aufhört zu kämpfen.
Am Wochenende ist die erst 43-jährige Joanna auf der Straße verstorben. Die Obdachlose hatte bei Minustemperaturen die Nacht auf einer Parkbank verbracht. Möglicherweise ist Joanna die erste Kältetote in diesem Herbst.
Bei dem am Morgen des 9. Aprils aus der Wandse geborgenen Leichnam handelt es sich um einen 46-jährigen Polen. Er war obdachlos, teilt die Polizei mit. Die Todesursache wird noch untersucht.
Einen Schutzengel in Gestalt eines Obdachlosen hatte Ende vergangener Woche ein 62-jähriger Hamburger. Auf den Heimweg stürzte der alkoholisierte Mann in die Außenalster. Ein Obdachloser rettete ihn aus dem eiskalten Wasser.
Vergangene Nacht sanken die Temperaturen auf minus 13 Grad. Zum Glück öffneten Boxer ihre Halle. Dadurch fanden Obdachlose Schlaf im Warmen, denen die Stadt Hamburg ein Bett verwehrt.
Hilfe während der Kältewelle für alle Obdachlosen – unabhängig von ihrer Nationalität – bieten jetzt Hamburger Boxer. Sie verwandeln ihre Trainingshalle in einen Schlafsaal.
Der Deutsche Wetterdienst warnt vor Schnee und Schneeverwehungen. Trotzdem öffnet die Stadt das Winternotprogramm weiterhin nicht ganztags und für alle. Einziges Zugeständnis bislang: Die Obdachlosen dürfen zwei Stunden eher rein und zwei Stunden länger bleiben.
Die Bahnhofsmission erhält neue und wohl auch größere Räume. Ermöglicht wird dies durch umfangreiche Umbauten am Hamburger Hauptbahnhof.
Während seiner ersten Hamburg-Visite besuchte Bundespräsident Steinmeier die Tagesaufenthaltsstätte Herz As. Dort suchte er das Gespräch mit Obdachlosen und war merklich an ihrer Situation interessiert.
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