Oper für Kinder, Oper mit Kindern

„Wahnsinn, ich singe eine Hauptrolle“: Die Reihe „Opera piccola“ feiert im Februar ihren zehnten Geburtstag. Beim Jubiläumsstück „Die Schneekönigin“ stehen Schüler aus ganz Hamburg auf der Bühne.

(aus Hinz&Kunzt 216/Februar 2011)

Meldungen: Politik und Soziales

(aus Hinz&Kunzt 210/August 2010)

Notunterkünfte vollkommen überfüllt
Die städtischen Notschlafstellen Pik As (für Männer, 190 Plätze) und Frauenzimmer (für Frauen, 20 Plätze) sind völlig überlastet. Die Einrichtungen waren im Mai zu 101 (Pik As) beziehungsweise 125 Prozent (Frauenzimmer) belegt; im Juni zu 93 Prozent und 120 Prozent, so die Sozialbehörde auf Nachfrage von Hinz&Kunzt. Zahlen für den Juli lägen nicht vor. Weil die Notunterkünfte keinen Hilfesuchenden abweisen dürfen, werden bei Bedarf zusätzlich Doppelstockbetten aufgestellt oder Matratzen ausgelegt. Die Behörde begründet die hohe Belegung mit Schwierigkeiten bei der Vermittlung in ständige Unterkünfte. Diese wiederum seien stark belegt, weil die Vermittlung in passenden Wohnraum nicht gelingt: Es gibt schlicht zu wenig kleine, günstige Wohnungen. BEB

Unnötiger Wohnungsleerstand
Der Verein Mieter helfen Mietern wirft der Stadt vor, zu wenig gegen den Leerstand von Wohnraum zu tun. Allein im Schanzenviertel und Umgebung stünden 39 Wohnungen leer, teils länger als ein Jahr, ohne Eingriff des Bezirksamts. Die Mieterschützer fordern mehr Druck auf die Eigentümer und dass Wohnungen wegen Baumaßnahmen nicht unbegrenzt leer stehen dürfen. UJO

Abzock-Vermieter: Senat verweigert Auskünfte
Der Senat will weiterhin nicht erklären, warum die Behörden monatelang nichts gegen Abzock-Vermieter wie Thorsten Kuhlmann unternommen haben. Antworten auf eine SPD-Bürgerschaftsanfrage verweigerte die Regierung Mitte Juli mit dem Hinweis: „Neben Geschäftsgeheimnissen des Vermieters Kuhlmann und anderen Vermietern sind auch Sozialdaten der Mieter betroffen.“ Im Oktober 2009 hatte Hinz&Kunzt erstmals berichtet. Der Sozialbehörde sei damals „die generelle Problematik bekannt geworden“, so der Senat. Im Mai 2010 – sieben Monate später – habe die Arge mitgeteilt, „dass in 107 Fällen Mietbetrug oder der Verdacht auf Mietbetrug besteht“. Was die Sozialbehörde unternommen hat, um den Missbrauch von Steuergeldern zu stoppen, erklärte der Senat nicht. UJO

Arbeitslose als „Bürgerarbeiter“
34.000 Langzeitarbeitslose in Deutschland sollen künftig sogenannte Bürgerarbeit leisten. An einer sechsmonatigen „Aktivierungsphase“ nehmen derzeit rund 160.000 Arbeitslose teil, die von den Ämtern intensiv bei der Stellensuche unterstützt werden sollen. Knapp ein Viertel der Auserwählten soll ab Januar 2011 für drei Jahre eine gemeinnützige Beschäftigung erhalten. Im Gegensatz zu Ein-Euro-Jobs sind die Stellen sozialversicherungspflichtig. In Hamburg nehmen 685 Personen an der Vorauswahl teil, 188 sollen später Bürgerarbeit leisten. Unter allen 16 Bundesländern stellt Hamburg mit Abstand die wenigsten Plätze. Ein vergleichbares Bundes-Programm heißt „Jobperspektive“ und läuft seit rund zwei Jahren. Problem: Viele Arbeitslose wollen mitmachen, doch es gibt nur wenige geförderte Stellen. BEB

Brandanschlag auf Wohnunterkunft
Ein 17-Jähriger hat gestanden, Anfang Juli einen Molotow-Cocktail auf eine Obdachlosenunterkunft in Velbert (Nordrhein-Westfalen) geworfen zu haben. Er habe Streit mit Hausbewohnern gehabt und sie erschrecken wollen. Weil ein Bewohner das Feuer sofort löschte, wurde niemand verletzt. Der Jugendliche ist laut Polizei psychisch labil und in Betreuung.  BEB

Arm trotz Arbeit
1,3 Millionen Erwerbstätige in Deutschland, darunter eine halbe Million Vollzeitbeschäftigte, können laut Deutschem Gewerkschaftsbund von ihrer Arbeit allein nicht leben und sind auf Sozialleistungen angewiesen. Mittlerweile liege der Anteil der sogenannten Aufstocker unter den Hartz-IV-Empfängern bei 21 Prozent.  BEB

Arm trotz Rente
Fast 18.000 Hamburger über 64 Jahre haben Ende 2009 Leistungen zur Grundsicherung erhalten. Das waren zwei Prozent mehr als im Vorjahr. Im Vergleich zu 2004 ist die Zahl um 42 Prozent gestiegen. 70 Prozent bezogen die Hilfe ergänzend zur Rente.  BEB

Gericht: Lohndumping ist Straftat
Erstmals hat ein deutsches Gericht die Zahlung von Dumpinglöhnen als Straftat und nicht als Ordnungswidrigkeit bewertet. Das Landgericht Magdeburg verurteilte einen Reinigungsunternehmer zu 1000 Euro Strafe, weil er Beschäftigten statt des verbind­­lichen Mindestlohns von damals 7,68 Euro Stundenlöhne von zum Teil unter einem Euro bezahlt hatte. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig (21 Ns 17/09).  UJO

Videoüberwachter Kiez: mehr Straftaten?
Die Videoüberwachung auf der Reeperbahn senkt laut Innenbehörde nicht die Zahl der Straftaten dort. Die erfassten Delikte stiegen im dritten Jahr seit Montage der Kameras um 32 Prozent gegenüber dem Jahr vor der Überwachung, Körperverletzungen sogar um 75 Prozent. Innensenator Christoph Ahlhaus (CDU) erklärte den statistischen Anstieg: „Das liegt daran, dass wir genauer hinsehen.“ BEB

Urteile zum Tod von Lara Mia
Im Prozess um den Tod der im Alter von neun Monaten verstorbenen Lara Mia hat das Landgericht Hamburg die 19-jährige Mutter nach Jugendstrafrecht zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Ihr damaliger Freund bekam eine Jugendstrafe von neun Monaten auf Bewährung. Weil ein plötzlicher Kindstod nicht ausgeschlossen werden konnte, erklärten die Richter die beiden nur der gefährlichen Körperverletzung und Verletzung der Fürsorgepflicht für schuldig, die Mutter auch der Misshandlung einer Schutzbefohlenen. Lara Mia war Anfang 2009 tot aufgefunden worden, zum Zeitpunkt des Todes war sie deutlich unterernährt.  HAN

23 Euro pro Kind im Monat mehr
480 Millionen Euro will die Bundesregierung kommendes Jahr bereitstellen, um Kinder von Hartz-IV-Empfängern besser zu fördern. Mit dem Geld sollen etwa Nachhilfeunterricht oder die Teilnahme an Musik- und Sportveran­staltungen finanziert werden, so Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU). Das Bundesverfassungsgericht hatte im Februar die aktuelle Berechnung der Hartz-IV-Regelsätze für Kinder verworfen. Sie betragen zurzeit je nach Alter zwischen 60 und 80 Prozent der Regelsätze für Erwachsene. Der Paritätische Wohlfahrtsverband hält mindestens 1,5 Milliarden Euro für nötig, um dem Urteil gerecht zu werden.  UJO

Generation arbeitslos

Hans Berling, Leiter der Jenfelder Kaffeekanne, sprach mit Hinz &Kunzt-Autor Frank Keil über unruhige Kinder und erschöpfte Eltern in Jenfeld

(aus Hinz&Kunzt 179/Januar 2008)

Hinz&Kunzt: Wie geht es Kindern in Jenfeld?

Kinderschutz nach Jessica

Was sich in Hamburg seit 2005 geändert hat

(aus Hinz&Kunzt 179/Januar 2008)

Immer wieder schockieren Fälle von Kindesmisshandlung. Seit dem Tod der siebenjährigen Jessica versucht der Hamburger Senat mit unterschiedlichen Maßnahmen, derartiges zu verhindern.

Wochenlang beschäftigten die grausamen Details im Fall Jessica Hamburg. Am 1. März 2005 fand die Polizei das siebenjährige Mädchen in einer Hochhaussiedlung in Jenfeld. Jessica war über Wochen verhungert. Bei seinem Tod wog das Mädchen nur noch neun Kilogramm. Die Eltern, die später wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt wurden, hatten das Kind in einem abgedunkelten Zimmer eingesperrt.

Unterwegs mit Plattenbau-Kids

Filmemacherin Astrid Schult drehte eine Dokumentation über Kinder in Berlin-Hellersdorf.

(aus Hinz&Kunzt 179/Januar 2008)

Der achtjährige Dominik lebt in einer Berliner Plattenbausiedlung. Seine Mutter zieht ihn und seine beiden jüngeren Geschwister alleine groß. Dominik ist gezwungen, das Leben eines Erwachsenen zu leben. Filmemacherin Astrid Schult begleitete Dominik für ihren Film „Zirkus is nich“.

Die Kinder sind dann mal weg

Frau T. wurden die Kinder weggenommen, sie will sie wiederhaben, aber das ist gar nicht so leicht. Frank Keil hat die Geschichte aus ihrer Sicht aufgeschrieben

(aus Hinz&Kunzt 190/Dezember 2008)

Am Anfang hat sie immer geweint. Nicht vor den Kindern! Da hat sie sich immer zusammengerissen. Sondern auf dem Weg vom Kinderheim nach Hause. Frau T. sagt: „Ich wusste ja, ich sehe meine Kinder erst in drei Wochen wieder; vorher nicht.“ Frau T.s beiden jüngsten Kinder Robin (5) (Namen der Kinder geändert, die Red.) und Marvin (4) sind seit 13 Monaten in einem Kinderheim in einer Familiengruppe untergebracht.

Wie ein Traum

Seit 15 Jahren können Kinder und Jugendliche in der Zirkusschule Mignon Manegenluft schnuppern

(aus Hinz&Kunzt 170/April 2007)

Die 14-jährige Elisabeth Dauer schreitet in die Mitte der Eingangshalle. Früher war in der alten Villa in Iserbrook die Japanische Schule untergebracht. Wo früher vielleicht der Direktor Ansprachen hielt, hängt jetzt ein Ring an einem stabilen Seil von der Decke. Elisabeth greift mit beiden Händen zu, stößt sich vom Marmorboden ab, zieht sich hoch und schlingt ihre Beine um den Ring. Hängt kopfüber, schlängelt sich dann im Rhythmus der Musik nach oben.

Familien unter Druck

Wie Armut Eltern und Kindern zusetzt – Spurensuche in einer Beratungsstelle und in einer Kita

(aus Hinz&Kunzt 171/Mai 2007)

Kindererziehung ist schon unter normalen Bedingungen schwierig. Aber bei Familien mit zu kleinen Wohnungen, wenig Geld und kaum Perspektiven sind Probleme meist programmiert. Ein Besuch in der Kita Scheplerstraße und in der Erziehungsberatungsstelle Virchowstraße.

„Kommen die ins Museum?“

Kleckern und klotzen: Im Schanzenpark bauen Kinder und Erwachsene zwei Wochen lang Skulpturen und Gebäude aus Lehm

(aus Hinz&Kunzt 175/September 2007)

Noch leuchtet Carlottas Pullover in schönstem Rosa. Die dunkelblonden Haare der Achtjährigen sind zu einem ordentlichen Zopf gebunden, richtig schick sieht sie aus. Aber nicht mehr lange. Carlotta freut’s: „Ich mache mich gerne dreckig“, sagt sie fröhlich. Heute steht das Schmutzigwerden für Carlotta und die anderen Kinder der Klasse 3a von der Grundschule Sanderstraße auf dem Stundenplan. Denn die 3a ist eine der Gruppen, die sich für die neuntägige Baukunstaktion „Lehmbauten“ des Vereins Bunte Kuh angemeldet hat.