Drei Monate nach dem Abriss durch die Stadtreinigung haben Anwohner:innen auf St. Pauli eine neue Tauschbox am Paulinenplatz aufgestellt. Das Bezirksamt will sie dieses Mal dulden.
Das Prinzip einer Tauschbox ist einfach: Wer etwas abgeben will, was andere noch brauchen können, packt den Kram in einen der zahlreichen behelfsmäßigen Schränke in der Stadt. Wer vorbeikommt, kann sich daraus bedienen. Natürlich kostenlos.
Längst nicht mehr nur noch in den sogenannten Szenestadtteilen, sondern auch in Lokstedt, Hamm oder Horn haben engagierte Bürger:innen derartige Boxen aufgestellt. Das Problem daran: Wenn sich nicht regelmäßig um den Inhalt der Boxen gekümmert wird, drohen sie zu Müllablagen zu werden.
Das war aus Sicht der Stadtreinigung das Problem der Tauschbox am Paulinenplatz auf St. Pauli, wie ein Sprecher gegenüber Hinz&Kunzt Mitte November erklärte. Kurz zuvor hatte das Bezirksamt Mitte den Auftrag zur Räumung der Box erteilt und damit auf St. Pauli einen Sturm der Entrüstung ausgelöst.
Drei Monate später haben jetzt Anwohner:innen eine neugebaute Tauschbox an gleicher Stelle wieder aufgestellt. In Abstimmung mit dem Bezirk, der nach eigenen Angaben in dem Konflikt vermittelt hat und sich jetzt darüber freut, dass dieses Mal Verantwortliche gefunden wurden, die als Ansprechpartner:innen für das Amt fungieren. Unter diesen Bedingungen spricht aus Sicht des Bezirksamtes nichts dagegen, dass die Tauschbox stehen bleibt. Das wiederum freut die Initiator:innen, die gegenüber Hinz&Kunzt betonen, dass ihre Box „auch von sehr vielen Obdachlosen genutzt“ wird.