Der Bau einer Obdachloseneinrichtung an der Stresemannstraße in Altona verzögert sich. Schuld daran sind laut Senat steigende Kosten und nicht vorhersehbare Veränderungen in der Planung. Die CDU kritisiert das „Schneckentempo“.
Eigentlich sollte der Neubau einer Einrichtung für Obdachlose an der Stresemannstraße in Altona längst fertig und bezogen sein – doch noch immer liegt das Grundstück brach. Schon seit Jahren plant das städtische Unternehmen Fördern & Wohnen (F&W), an der vielbefahrenen Straße eine Tagesaufenthaltsstätte und Wohnungen für obdachlose Menschen zu errichten.
Die Gründe für die Verzögerung bei der Planung hat der Senat nun auf Anfrage der CDU dargelegt: Notwendige Absprachen mit Behörden hätten die Planungen für das „besonders komplexe und herausfordernde Bauprojekt“ immer wieder hinausgezögert, heißt es in der Senatsantwort auf die Anfrage des CDU-Sozialpolitikers Andreas Grutzeck. Darüber hinaus wurde aufgrund steigender Baukosten die ursprüngliche Planung über den Haufen geworfen. Allein die Kosten für den Bau der Tagesaufenthaltsstätte liegen jetzt rund 700.000 Euro über der ersten Kalkulation. Um die Ausgaben zu senken, soll im Gegenzug eventuell auf eine Unterkellerung verzichtet werden.
Die neue Planung sieht jetzt mehr Platz für die Tagesaufenthaltsstätte vor. Zu Lasten der Wohnungen: Statt wie ursprünglich geplant 24 Wohnungen für Menschen in Wohnungsnot sollen nur noch 20 neugebaut werden, obwohl der Senat sein Ziel beim Bau für Sozialwohnungen im vergangenen Jahr erneut verfehlt hat. Sowohl in der Fläche als auch in der Höhe des geplanten Gebäudes sei man „an die Grenzen der städtebaulichen Vertretbarkeit“ gestoßen, erklärt F&W auf Hinz&Kunzt-Nachfrage.
Wann mit dem Bau in der Stresemannstraße begonnen werden kann, ist unklar. Der Bauantrag befinde sich “aktuell in der finalen Bearbeitung”, teilt F&W lediglich mit. Den CDU-Politiker Grutzeck macht das „fassungslos“. Er kommentiert: „Egal ob es Unfähigkeit oder Gleichgültigkeit ist, die das Schneckentempo des Senats begründet; beides haben die Obdachlosen in Hamburg nicht verdient.“