Ein Forschungsteam hat untersucht, wie verbreitet obdachlosenfeindliche Einstellungen in der Hamburger Polizei sind. Polizeiforscher:innen Anabel Taefi und Joachim Häfele erklären die Ergebnisse.
Hinz&Kunzt: Die Hamburger Polizei ist laut Ihrer Studie etwas weniger obdachlosenfeindlich als der Bevölkerungsdurchschnitt. Ist das nicht ein positiver Befund?
Joachim Häfele: Die Annahme, dass die Polizei nicht besser und nicht schlechter als die Gesellschaft ist und es deswegen natürlich erscheint, dass es auch dort problematische Einstellungen gibt, ist aus unserer Sicht sehr problematisch. Die Beschäftigten der Polizei weisen einen deutlich höheren Bildungsdurchschnitt als die Gesamtbevölkerung auf. Außerdem tragen Sie eine Waffe und haben eine Gewaltlizenz. Also haben sie auch eine besondere Verantwortung für ihr Handeln. Sie haben den Auftrag, für die Sicherheit aller Gesellschaftsmitglieder zu sorgen – gegenüber obdachlosenfeindlichen Einstellungen darf es deshalb in der Polizei keinerlei Toleranz geben.
Lesen und helfen
Die Hinz&Kunzt-Verkäufer:innen sind das Herz unseres Projektes. Um Texte aus der aktuellen Ausgabe zu lesen, kaufen Sie bitte ein Magazin bei ihnen – erhältlich auf Hamburgs Straßen. Auswärtige können ein Print-Abo abschließen.