Der große Lauschangriff auf Hamburg
(aus Hinz&Kunzt 133/März 2004)
Wer kennt das nicht? Gedankenverloren in der U-Bahn sitzend oder nichts ahnend die Straße überquerend, fliegt auf einmal dieser abstruse Wortfetzen an einem vorbei. In den unterschiedlichsten Ecken Hamburgs – in Cafés und im Metrobus, auf dem Unicampus und beim Bäcker – dringen seltsame Sätze an unser Ohr. Die Hinz & Kunzt- Jugendredaktion gewann kuriose sowie ernüchternde Eindrücke und erfuhr erschreckende Wahrheiten über die Einwohner unserer Stadt.
Altes Ehepaar am Kiosk (Schlump)
Sie: „Hiä, ne Überraschung, so ’n super… äh…“
Er: „Joa, joa.“
Sie: „…so ’n super… na, wie nennt sich das denn?“
Er: „Joa, joa.“
Sie: „Mensch, nu sach schon!“
Er: „Joa, joa.“
Sie: „…na, so ’n super Dings!“
Expertenplausch zwischen Schaffnern im Regionalexpress
Schaffner 1: „Neulich…, der den gezogen und an der Seite gekurbelt hat, du, …genauso war’s.“
Schaffner 2: „Dolles Ding.“
Im Schanzenviertel
Frau zu ’nem Typ: „Steck endlich dein Unterhemd in die Hose, sonst wird das nichts mit uns heute!“
In Planten un Blomen
Spaziergängerin zu einer anderen: „Ich habe gestern zum ersten Mal leicht angewärmtes Wasser auf meinen Bambus gegossen. Das tat gut.“
U-Bahn-Abteil
Ein Typ zu seinem Kumpel: „Ey, Digga, ey, weißu, hassu den geseh’n. Ey, …voll krass, ey! Digga, dacht ich, Digga, was für ein Vollspacken, ey.“
Lehrstunde zur Völkerverständigung
Mutter zu ihrer Tochter: „Die da drüben, so was haben die gar nicht. Wegen des Autos, wegen dem Auto, wegen den Auto… äh… So was haben die gar nicht. Immer nur the car, the car, the car.“
In der Bahn
Zwei Männer, die sich längere Zeit nicht gesehen haben: „Hey, na, wie geht’s?“
„Ja, gut, danke. Und dir?“
„Wieso bist du denn gar nicht erkältet?“
„???“
„Alle sind doch jetzt erkältet.“
„Hm, ja. Kommt wohl noch.“
Im Bahnhof Ochsenzoll
Auf dem Bahnhofsgelände befindet sich ein Briefkasten. Ein Bahnmitarbeiter in oranger Jacke kommt einer jungen Frau entgegen.
Die Frau: „Entschuldigen Sie, da vorne brennt der Briefkasten.“ Der Mann von der Bahn: „Ja… und?“
Die Frau (leicht verwirrt): „Ich habe die Polizei schon angerufen, aber ich dachte, Sie könnten vielleicht etwas tun, weil Sie sich hier wohl eher auskennen, wenn Sie hier arbeiten.“
Der Mann: „Tja, falsch gedacht.“ Geht weg.
Auf der Rolltreppe
Frau 1: „Wenn man halbtags arbeitet, schafft man nur mit Mühe einen ganzen Vorgang.“
Frau 2: „Stimmt. Vor manchen Sachen muss man einfach mal sitzen bleiben.“
Frau 1: „Aber wenn man halbtags arbeitet, dann muss man so früh aufstehen.“
Frau 2: „Genau. Die Kantine ist nicht so gut bei uns, da ist halbtags besser.“
Im Döner-Imbiss am Schlump
Er: „Nee, Berliner ess’ ich nur noch mit der Gabel, sonst macht man sich immer die Finger klebrig. Ich steche dann mit der Gabel in die Seite, wo das Loch von der Marmelade ist.“
Sie: „Berliner gibt’s doch beim Bäcker, oder?“
Auf der Straße
Mädchen 1: „Wo wohnst Du? Billstraße?“
Mädchen 2: „Nein. Dillstraße.“
Mädchen 1: „Wie?“
Mädchen 2: „Dillstraße. Wie Petersilie!“
Im Regionalexpress
Schaffner: „Die Fahrkarten bitte!“
Passagier: „Noch mal? Sie haben uns schon kontrolliert.“
Schaffner: „Oh, tut mir Leid. Äh, das ist nur… weil die vorhin auf der Fahrt in der Mitte einen Waggon abgekoppelt haben.“
In der Bahn
Ein Mädchen zum anderen, beide etwa 15: „Es gibt schon Leute, die sind scheiße, und mit denen will ich auch nicht befreundet sein. Ich meine, wenn jemand out ist und fett und hässlich, dann würde ich vielleicht nett zu dem sein, wenn der nett zu mir ist, aber eigentlich will ich dann nichts mit dem zu tun haben.“ (Kleine Pause) „Wenn jemand in ist, und der ist scheiße, dann will ich natürlich auch nichts mit dem zu tun haben.“
Zwei Jogger
Jogger 1: „He, du läufst in die falsche Richtung.“
Jogger 2: „Dann hab ich schon mal ’nen Vorsprung.“
Ein Junge und ein Mädchen, total durchnässt
Junge: „Hach…! Mir macht der Regen dieses Mal nicht so viel aus.“
Mädchen: „Ooh doch! Ich hasse diesen verdammten Scheiß-Regen! Oder was er auch immer von sich hält…“
Sonntagmorgen beim Bäcker Hoheluft
Ein Mann kommt rein und sagt: „Morgen. Ich hätte gern so vier bis acht Brötchen!“