Die Sozialbehörde bietet ab sofort 80 Wohnplätze für psychisch und physisch kranke Obdachlose in der Unterkunft Friesenstraße an. Zuletzt waren 30 besonders beeinträchtigte Menschen in einem ehemaligen Hotel in Billbrook untergebracht worden.
Die Großunterkunft Friesenstraße in Hammerbrook öffnet auch nach dem Ende des Winternotprogramms ihre Türen für Obdachlose – und zwar ganztägig. Allerdings nur für Obdachlose mit besonderen physischen und psychischen Beeinträchtigungen. Konkret spricht die Behörde von Härtefällen, „bei denen eine Rückkehr bzw. ein Verbleib auf der Straße zu akuten Gefahren für Leib und Leben führen würde“.
Nachdem es im Februar vergangenen Jahres zu einer besonders dramatischen Häufung von Todesfällen unter Obdachlosen gekommen war, hatte die Behörde eine ähnliche Unterkunft mit Einzelzimmern in der Eiffestraße eröffnet und die Plätze später an den neuen Standort des Winternotprogramms verlegt: ein ehemaliges Hotel in der Halskestraße. Von dort sind 30 Obdachlose laut Behörde bereits in die Friesenstraße umgezogen. Insgesamt 80 Plätze in Einzel- und Doppelzimmern stehen hier künftig zur Verfügung. Die Obdachlosen werden von Sozialarbeiter:innen beraten, medizinisch versorgt und erhalten drei Mahlzeiten pro Tag.
Wie es für die Menschen in der Friesenstraße weitergeht, wenn das Winternotprogramm im November wieder öffnet, ist unklar. Wie ein Sprecher der Sozialbehörde gegenüber Hinz&Kunzt mitteilt, seien die Planungen dazu noch nicht abgeschlossen. Auch weil diese etwa angesichts von Geflüchteten aus der Ukraine „kurzfristig an der jeweils aktuellen Situation ausgerichtet werden müssen“.