Hamburger Wohnungsmarkt :
Stadt kauft Mundsburg Tower

Einer der drei Mundsburg Tower ist künftig in städtischer Hand. Foto: Actionpress / Matthias Braun

Der städtische Unterkunftsbetreiber Fördern und Wohnen (F&W) kauft einen der drei Mundsburg Tower. Bereits seit vergangenem Sommer bringt die Stadt dort Geflüchtete unter. Der Mieterverein zu Hamburg begrüßt den Schritt.

Hinz&Kunzt Randnotizen

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Einer der drei Mundsburg Tower ist künftig in öffentlicher Hand. Der städtische Unterkunftsbetreiber Fördern und Wohnen (F&W) kauft das markante Gebäude in Barmbek-Süd, in dem sich 133 Mietwohnungen und Gewerbeflächen befinden. Seit vergangenem Sommer sind dort außerdem bis zu 300 Geflüchtete untergebracht.

Der Voreigentümer war im vergangenen Jahr wegen eines Baustopps notwendiger Sanierungsarbeiten in die Schlagzeilen geraten. Der Mieterverein zu Hamburg warf ihm Entmietung vor. Immer mehr Mietwohnungen in dem Gebäude wurden in Eigentumswohnungen umgewandelt. „Mit dem Erwerb der Immobilie sichern wir langfristig bezahlbaren Wohnraum in zentraler Lage, insbesondere für Menschen, die es auf dem Wohnungsmarkt nicht leicht haben“, kommentiert Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD) den Kauf. Laut F&W werden die bestehenden Mietverträge übernommen, und die Mieter:innen können weiterhin im Mundsburg Tower wohnen. Werden Wohnungen frei, so sollen diese an sogenannte Wohnungsnotfälle als reguläre Mietwohnungen vermietet werden.

Auch der Mieterverein zu Hamburg, der zahlreiche Mietparteien in dem Gebäude vertritt, begrüßt den Schritt. Wichtig sei jetzt, dass der neue Eigentümer auch im Interesse der Altmieter:innen handele. Eine Sprecherin von F&W sagte gegenüber Hinz&Kunzt, dass man großen Wert auf ein gutes Verhältnis zwischen den Altmieter:innen und den untergebrachten Geflüchteten legen werde. Über den Kaufpreis wiederum habe man Stillschweigen vereinbart.

Im vergangenen Herbst hatte das Hamburger Abendblatt berichtet, dass die Stadt dem Voreigentümer allein für die vereinbarte Unterbringung bis zum Sommer 2023 insgesamt 6,2 Millionen Euro zahlt. Die Linksfraktion warf dem Vermieter daraufhin Mietwucher vor. Durch den Ankauf fallen derartig hohe Mietzahlung künftig weg und auch die ins Stocken geratenen Sanierungsarbeiten am Gebäude will der neue Eigentümer jetzt wieder aufnehmen, teilt F&W gegenüber Hinz&Kunzt mit.

Autor:in
Jonas Füllner
Jonas Füllner
Seit 2013 bei Hinz&Kunzt - erst als Volontär und inzwischen als angestellter Redakteur.

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