Weihnachten auf der Straße :
So können Sie jetzt Obdachlosen helfen

Die meisten ihrer Wünsche sind bescheiden: Eine Decke, ein Schlafsack, etwas zu essen. Viele Freiwillige strengen sich gerade an, um den Obdachlosen ihre Weihnachtswünsche zu erfüllen. Sie können ihnen dabei helfen.

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Eintopf für Herrchen und Frauchen, Dosenfutter für die Vierbeiner: Das Weihnachtsprojekt hat enorm viele Spenden einsammeln können.

Jede Menge Winterbekleidung, Schlafsäcke, Isomatten für die obdachlosen Herrchen – Futter, Spielzeug und Decken für ihre Hunde: Für bis zu 100 Obdachlose und ihre treuen Begleiter war schon am Sonntag Bescherung. Sogar ein Tierarzt und eine Tierphysiotherapeutin kümmerten sich in der Mönckebergstraße kostenlos um die obdachlosen Vierbeiner.

Ein toller Erfolg für das ehrenamtliche Projekt: Mehr als zwei Monate hatte die 27-jährige Jenny Suer zusammen mit Helfern in der Facebook-Gruppe „Weihnachtsprojekt für obdachlose Hunde und Halter in Hamburg“ Spenden gesammelt. „Das Ziel für mich und das Team war, möglichst viele Obdachlose zu erreichen und sie für den Winter mit dem wichtigsten zu versorgen“, sagt Suer. Und es kamen sogar mehr zusammen, als sich im ersten Anlauf Abnehmer fanden: „Ich bin super glücklich und zufrieden!“ Die übriggebliebenen Spenden verteilt am kommenden Sonntag die Hilfsorganisation „Engel in den Straßen“ in der Innenstadt.

Was wünschen sich Obdachlose zu Weihnachten?

Die Hilfsbereitschaft für Obdachlose ist gerade in der Vorweihnachtszeit groß. Das hat auch der Dokumentarfilmer Nikolas Migut gemerkt. Er und das Team vom „Straßenblues“ wollten einigen Obdachlosen ihre Weihnachtswünsche erfüllen. Migut interviewte sie vor laufender Kamera – und ist von der Resonanz überwältigt. „Das ist ein Riesen Ding!“ sagt er. Noch nie habe er zu einem Video so viele Rückmeldungen bekommen. Mehr als 25.000 Mal wurde der Clip inzwischen angesehen, mehr als 500 Spender haben sich schon gemeldet. „Wir machen seit Tagen nichts anderes mehr, als E-Mails zu beantworten.“

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Mehr Informationen

Jetzt verteilt das Straßenblues-Team Wunschzettel an Obdachlose in der Stadt, die sie ausfüllen sollen. Ab Donnerstag werden die Wünsche dann im Internet veröffentlicht, damit die Spender sehen können, was gebraucht wird. „Wir wollen wirklich Wünsche erfüllen“, sagt Migut und hofft, dass noch mehr als die dringend benötigten Schlafsäcke zusammenkommt: „Es ist schließlich Weihnachten.“ Am Sonntag dann soll Bescherung sein – wann und wo genau, ist noch unklar.

Nachbarschaftsfest und Weihnachtsbuffet für Obdachlose

Am vierten Advent wollen Anwohner auf St. Pauli-Süd ein Nachbarschaftsfest zusammen mit Obdachlosen feiern. Dafür lassen sie extra die Friedrichstraße absperren und bauen dort zwei Zelte auf. Für die obdachlosen Gäste wird es Wintertüten geben. Sie enthalten Mützen, Schals, Fellsohlen, Hygieneartikel, Verbandsmaterialien – und natürlich Schokoweihnachtsmänner. Damit auch alle Tüten prall gefüllt sind, werden noch reichlich Spenden gesucht. Sie können im St. Pauli Museum (Davidstraße 17) abgegeben werden. Weitere Infos gibt es bei Facebook.

Für mehr als 750 hungrige Obdachlose organisiert der Förderverein Winternotprogramm täglich ein Abendessen. Für alle die nämlich, die in den Wintermonaten in den Notunterkünften der Stadt übernachten. Ein Teil der Lebensmittel kommt von der Hamburger Tafel, der Rest wird von Privatleuten gespendet. Als „enorm“ bezeichnet der Verein seinen Spendenbedarf. An Weihnachten wollen die Helfer noch einen drauf setzen: Dann wollen sie die Obdachlosen mit einem richtigen Weihnachtsessen überraschen. Dafür sammeln sie gesondert Spenden per Crowdfunding.

Text: Benjamin Laufer, Lena Wöhler
Foto: Lena Wöhler