Mit einer Kunstausstellung unterstützt Fotografin Paul Krenkler die Proteste auf dem Kiez für die Zulassung von Prostitution. Die Diakonie wiederum warnt davor, dass Sexarbeit trotz Corona ansonsten im Verborgenen stattfinden werde.
Am 25. August hat der Hamburger Senat weitere Lockerungen der Corona-Auflagen verkündet, die beispielsweise den Sport und Wellness-Bereich betreffen. Aufgrund der gegenwärtige Infektionslage bleibe Prostitution allerdings weiterhin verboten, teilte Sozial- und Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) während der Landespressekonferenz mit.
„Wir sind über die Nachricht, dass es vorerst keine Lockerung für Sexarbeit geben soll, sehr enttäuscht“, kritisiert Korinna Heimann, Fachbereichsleitung Migration und Frauensozialarbeit der Diakonie Hamburg. „Wir halten sie für unbedingt erforderlich.“ Mit der Beratungsstelle Sperrgebiet bietet die Diakonie Sexarbeiter*innen Beratung, anonyme medizinische Versorgung sowie Hilfe beim Ausstieg aus der Prostitution.
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Diakonie fordert Zulassung unter Auflagen
Seit Mitte März gilt wegen der Coronapandemie das Verbot für Sexarbeit in Hamburg. Unter dem Motto „Sexy Aufstand Reeperbahn“ fordern Sexarbeiter*innen seit einigen Wochen die Zulassung der Prostitution unter klaren Auflagen, die ein Infektionsrisiko minimieren. Denn aktuell, so beklagt es die Diakonie, verlagere sich Prostitution ins Verborgene und sei nicht mehr kontrollierbar. Prostituierte gerieten dadurch stärker unter Druck und seien verstärkt der Gefahr ausgesetzt, Opfer von Gewalt zu werden.
Die Kampagne für eine Lockerung unterstützt am Sonntag und Montag auch Fotografin Paul Krenkler mit einer Ausstellung in der Herbertstraße nahe der Reeperbahn. Dort, wo sonst Frauen in Fenstern sitzen, werden ab 18 Uhr ihre Bilder zu sehen sein – und auch Frauen sind ausnahmsweise als Zuschauerinnen in der Herbertstraße willkommen. Zudem werden Spenden für die von den Folgen der Pandemie hart getroffen Sexarbeiter*innen gesammelt.