Weil ihnen ein Beitrag in der BILD-Zeitung gar nicht gefallen hat, haben Hinz&Kunzt-Verkäufer einen offenen Brief an den Autor geschrieben.
„Gegen Hinz&Kunzt-Verkäufer habe ich nichts. Im Gegenteil“, schrieb Hauke Brost in seiner Kolumne „Meine Stadt“ am 7. September. Und weiter: „Meistens gebe ich was, ohne eine Zeitung abzunehmen. Aber der eine Verkäufer dort unter den Alsterarkaden belästigte und beschimpfte die Gäste und stand erkennbar unter Drogen. Ich konnte auch kein Namensschild entdecken. Das hat mir nicht gefallen.“
Mit folgendem Brief haben 29 Hinz&Künztler sich an Hauke Brost gewandt:
„Sehr geehrter Herr Brost, sehr geehrter Stadtspaziergänger,
Ihr Beitrag in der BILD-Zeitung vom 7.9. zum Thema Hinz&Kunzt hat uns gar nicht gefallen. Da schreiben Sie, dass Sie nichts gegen Hinz&Kunzt-Verkäufer haben, dass Sie ihnen sogar manchmal Geld geben – und dann betonen Sie, „ohne eine Zeitung abzunehmen“. Das ist bestimmt nett gemeint, aber ehrlich gesagt: Wir sind VERKÄUFER. Das heißt, wir wollen, wie ein BILD- oder MOPO-Verkäufer, unsere Zeitung verkaufen.
Das Zweite ist: Sie schreiben über einen betrunkenen Hinz&Kunzt-Verkäufer, der Leute angepöbelt und beschimpft hat. Und noch nicht mal einen Ausweis trug. Das tat richtig weh: Vielleicht war derjenige gar kein richtiger Hinz&Kunzt-Verläufer, wir tragen nämlich Ausweise. Für uns ist schlimm, wenn einer von den 400 Verkäufern Mist baut und das dann an die große Glocke gehängt wird: Wir anderen, die wir uns Mühe geben, uns an die Regeln zu halten und freundlich zu sein, müssen dann darunter leiden. Wir haben einfach Angst, dass es dann heißt: Alle Hinz&Kunzt-Verkäufer sind so – und das stimmt wirklich nicht.“
Verkäuferin Vera ergänzte noch: „Nichts ist schlimmer als wenn Nicht-Kunden sagen ,Ich möchte keine Zeitung, doch ich gebe Ihnen was.‘ Gerade dieses Warten, bis der Nicht-Kunde den für ihn passenden Betrag aus dem Geldbeutel gefischt hat, ist für mich das Allerschlimmste und gibt mir immer den Eindruck, ich wäre nur auf das bißchen Geld aus. So werden Sekunden zu Stunden.“