Mit 14 Jahren schlief Xenia Brandt das erste Mal auf der Straße. Als Punkerin machte sie lange Platte auf St. Pauli. Heute lebt die 32-Jährige in einer Wohnung, hat einen Job – und macht Comedy.
Eine junge Frau mit schwarz geschminkten Augen läuft auf die Bühne. „Hey, Leute, habt ihr Bock?“, fragt sie ins Publikum. Xenia Brandts breites Grinsen wirkt ansteckend. Sofort demonstriert ihr die Menge in der ausverkauften „Mathilde Bar“ in Ottensen, wie sehr sie gefüllt ist mit Bock: Sie applaudiert, jubelt. Das Publikum ist gekommen, um zu lachen – und zwar über Witze mit Niveau. Xenia eröffnet den „Smash Comedy Open Mic“-Abend – eine queerfeministische Comedy-Show.
„Wenn man mich früher gefragt hat, was ich mal werden will?“ Xenia zieht schelmisch die Augenbrauen hoch und lässt das Publikum einen Moment lang auf die Antwort warten. „Reich“, sagt sie dann. Das Publikum lacht, viele nicken, scheinen einst den gleichen Traum gehabt zu haben. Nach einer Kunstpause fügt die 32-Jährige hinzu: „Dass ich dann später mal auf der Straße schlafe und Pfandflaschen sammle, habe ich da noch nicht geahnt.“
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