Leer stehende Bürobauten

Schlummerndes Potenzial für Wohnraum

Rund 700.000 Quadratmeter Bürofläche standen im zweiten Quartal 2023 in Hamburg leer. Foto: romelia / pixelio.de

2935 Wohnungen mindestens könnten allein bis 2025 in Hamburg entstehen, wenn ­leer stehende Bürogebäude zu Wohnraum umgebaut würden.

Hinz&Kunzt Randnotizen

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Das ­er­geben Berechnungen der Firma Jones Lang LaSalle (JLL). Das Unternehmen berät Geldgebende, die in Immobilien investieren wollen. Anlage­möglichkeiten gibt es der Analyse zufolge reichlich: 691.000 Quadratmeter Bürofläche standen im zweiten Quartal dieses Jahres in Hamburg leer.

Bemerkenswert sind auch die Berechnungen zu den Umbaukosten: Diese ­liegen laut JLL durchschnittlich zwischen 1700 und 2200 Euro pro Quadratmeter – und damit deutlich unter den rund 4000 Euro, die ein Quadratmeter neu gebaute Wohnfläche 2022 in Hamburg im Schnitt kostete. Ob überhaupt und wenn ja wie viele Bürogebäude in Hamburg in den vergangenen Jahren zu Wohnraum umgebaut worden sind, wird nirgendwo erfasst. Auf Bürgerschaftsanfrage der CDU hieß es seitens der Stadt zuletzt: „Dem Senat sind in Hamburg bislang keine realisierten Projekte für die Umnutzung von Büro- zu Wohnraum bekannt, die als Modell dienen könnten.“

Bundesweit könnten der JLL-Studie zufolge allein in sieben deutschen ­Großstädten bis 2025 mindestens 20.000 Wohnungen entstehen, wenn ­leer stehende Bürogebäude umgebaut würden. Wie es besser laufen kann, zeigt das Beispiel Frankfurt/Main: Hier unterstützt die Stadt Umwandlungs­vorhaben massiv – und mit einigem Erfolg: 2022 entstanden auf diese Weise 463 neue Wohnungen, im Jahr davor sogar 872.

Artikel aus der Ausgabe:

Nächster Halt: Gefängnis

Wegen Schwarzfahren in Haft? Tausende landen in Deutschland jedes Jahr im Gefängnis, weil sie sich kein Ticket für den öffentlichen Nahverkehr leisten konnten. Wir haben mit einem ehemaligen Häftling und einem ehemaligen Gefängnisleiter über die sogenannten Ersatzfreiheitsstrafen gesprochen.

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Autor:in
Ulrich Jonas
Ulrich Jonas
Ulrich Jonas schreibt seit vielen Jahren für Hinz&Kunzt - seit 2022 als angestellter Redakteur.

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