Trotz der Coronakrise hat die Saga im April weiterhin Mieten angehoben – entgegen anderer Ankündigung. Kritik an den Mieterhöhungen kommt von der Linksfraktion.
Mitte März meldete Hinz&Kunzt, dass die Saga Mieterhöhungen vorerst aussetzen will – mindestens bis Ende April. Jetzt allerdings rudert das städtische Unternehmen auf Hinz&Kunzt-Anfrage zurück. „Für einen Teilbestand“ habe man zum 1. April sehr wohl Mieterhöhungen vorgenommen. Trotz der Coronakrise, entgegen der eigenen Ankündigung.
„Das ist keine soziale Wohnungspolitik und schon gar keine angemessene Antwort auf die sich verschärfende Lage“, kritisiert Heike Sudmann, wohnungspolitische Sprecherin der Fraktion. „Tausende von Haushalten sind bereits durch Job- und Einkommensverlust in die Krise geraten, und dort werden sie auch nach Abflauen der Pandemie längere Zeit bleiben.“
Die Saga kontert: Die Erhöhungen seien im Rahmen der „sozial verantwortlichen Mietenpolitik“ des Unternehmens erfolgt. Außerdem biete man „allen nachweislich von Corona wirtschaftlich betroffenen Mieterinnen und Mietern eine Gutschrift über den Erhöhungsbetrag für den Zeitraum bis Ende Juni an“. Dafür reiche beispielsweise eine Bescheinigungen über Kurzarbeit aus. Betroffene Mieter*innen könnten zudem ihre Zahlungen auch stunden.
Aus Sicht der Linksfraktion reicht das nicht aus. „Es wäre ein Zeichen der in diesen Tagen so oft beschworenen Solidarität, wenn gerade auch die SAGA in diesem Jahr komplett auf Mieterhöhungen verzichten würde“, fordert Sudmann.
Eine Forderung, die bei der Saga kein Gehör findet. Das städtische Unternehmen will vorerst nur bis inklusive Juni Erhöhungen aussetzen. „Darüber wurden die betroffenen Mieterinnen und Mieter bereits in den vergangenen Wochen schriftlich informiert“, teilt ein Unternehmenssprecher gegenüber Hinz&Kunzt mit.