Das Container-Provisorium hat bald ein Ende: Am Dienstag wurde Richtfest für den großen Neubau der Bahnhofsmission gefeiert. Künftig sollen am Hauptbahnhof auch pflegebedürftige Obdachlose notversorgt werden können.
Die neue Bahnhofsmission am Hauptbahnhof nimmt Gestalt an: Am 4. Oktober war Richtfest für den Neubau, der sich über 400 Quadratmeter zwischen Glockengießerwall und dem Parkplatz in der Ernst-Merck-Straße erstreckt. „Übersehen kann man uns in Zukunft nicht mehr“, freute sich Axel Mangat, der Leiter der Bahnhofsmission, bei strahlendem Sonnenschein.
Wenn alles nach Plan läuft, können Mangat und sein Team Anfang nächsten Jahres einziehen. Neben vielen Aufenthaltsmöglichkeiten und Beratungsräumen soll auch eine Pflegenotstelle entstehen, in der sich medizinisches Fachpersonal um ältere und pflegebedürftige Obdachlose kümmert und etwa offene Wunden versorgt. „Wir wollen für die Menschen da sein, die bisher keine professionelle Assistenz erhalten“, so Mangat. In dem Hygienezentrum soll es zudem eine Dusche und eine Sitzbadewanne geben. Zu Beginn wird die Pflegenotstelle, so der Plan, an fünf Tagen in der Woche geöffnet sein. Noch werden Pflegefachkräfte zur Unterstützung gesucht.
Mangat sieht die neue Bahnhofsmission auch als Plattform für den Austausch mit anderen sozialen Einrichtungen der Stadt: „Dieses Haus ist ein Symbol, dass es nur zusammen geht“, sagte er. Seit März 2018 ist die Bahnhofsmission in provisorischen Containern am Hauptbahnhof untergebracht. Der Neubau entsteht auf einem Grundstück, dass die Stadt der Deutschen Bahn überlassen hat.