Die neuen Mietwerte für Hilfeempfänger sorgen für Diskussion: Sind es wirklich Höchstwerte? Wie setzen die Jobcenter die behördlichen Anweisungen um? Antworten gibt es am Dienstag, 17. April bei einer Veranstaltung aus der Reihe Gerechte Stadt.
Zum 1. April hat die Sozialbehörde neue Werte veröffentlicht, was die Wohnungen von Hilfeempfängern kosten dürfen. Schon über die behördliche Bezeichnung als „Höchstwerte“ wird diskutiert. Denn die Beträge in der Tabelle sind lediglich Richtwerte, mahnen etwa das Diakonische Werk Hamburg und Mieterschützer an. Schließlich gibt es viele Fälle, in denen das Amt auch eine teurere Wohnungen bezahlen kann oder sogar muss. Und der Einzelfall ist es, der zählt.
Außerdem: Zwar wurden die Werte laut Sozialbehörde an den aktuellen Mietenspiegel für Hamburg angepasst. Doch dadurch die Unterscheidung nach Baualtersklassen fällt weg. Dadurch steht Hilfeempfängern jetzt laut Behördentabelle für manche Wohnungen weniger Miete zu (vor allem in Altbauten, aber auch solche in neuen Gebäuden).
Insgesamt lassen die neuen Werte für die Kosten der Unterkunft viele Fragen offen:
– Welchen Sinn haben die Mietrichtwerte?
– Passen die neuen Mietrichtwerte zum Hamburger Wohnungsmarkt?
– Wem bringen sie Verbesserungen?
Darüber diskutiert ein kompetent und vielseitig besetztes Podium mit:
– Michael Klahn, Leiter der Abteilung Soziale Hilfen der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration
– Jürgen Schlenker, team.arbeit.hamburg Leiter Jobcenter Harburg/Süderelbe
– Marc Meyer, Mieter helfen Mieter
– Uschi Hoffmann, Stadtteildiakonie Süderelbe
Auch um die Frage, wie die Mitarbeiter der Hamburger Jobcenter – zuständig für die Bewilligung der Kosten der Unterkunft für Hartz-IV-Empfänger – die behördliche Anweisung handhaben, wird es gehen:
– Werden nun wieder Kostensenkungsauforderungen verschickt?
– Was bedeuten diese Auforderungen für die Menschen und wie können sie sich dagegen wehren?
– Kann die zuständige Behörde nicht auf diese Praxis verzichten?
Zum Zuhören, Fragen stellen und Mitdiskutieren sind alle Hamburger eingeladen:
Arbeitslosengeld II und neue Mietrichtwerte –„angemessen“, aber nicht genug?!
Dienstag, 17. April | 17:30 – 19:30 Uhr, Centro Sociale, Sternstraße 2, Eintritt frei