Spende dein Pfand :
Projekt für Langzeitarbeitslose macht Schule

Vier Hinz&Kunzt-Verkäufer fanden durch das Projekt „Spende dein Pfand“ am Hamburg Airport eine richtige Arbeit. Inzwischen gibt es das Beschäftigungsprojekt für Langzeitarbeitslose zudem in Stuttgart, Köln/Bonn und Bremen. Weitere Standorte sind in Planung.

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Martin Lausmann vom Grünen Punkt (Dritter von links) präsentiert mit den Kooperationspartnern Airport Bremen und ProJob den vierten Standort von „Spende dein Pfand“.

Auch in Bremen gibt es jetzt das Beschäftigungsprojekt „Spende dein Pfand“. Vor den Sicherheitskontrollen des City Airport Bremen stehen Sammeltonnen bereit. Fluggäste können hier ihre Pfandflaschen einwerfen. Um sie kümmern sich zwei Langzeitarbeitslose, deren Arbeitsplätze aus den Pfanderlösen mitfinanziert werden.

Nach Stuttgart, Köln/Bonn und Hamburg ist Bremen bereits der vierte Standort, an dem der Grüne Punkt das Beschäftigungsprojekt mit einem lokalen Träger umsetzt. In Hamburg wurde das Projekt vor einem halben Jahr zusammen mit dem Hamburg Airport und Hinz&Kunzt verwirklicht. Anfangs drei, inzwischen sogar vier ehemals Wohnungslose arbeiten jetzt am Hamburg Airport als professionelle Leergutbeauftragte.

Sie entleeren die Behälter und sortieren Flaschen und Dosen. Der Grüne Punkt organisiert die Abholung, die Pfandverwertung sowie das Recycling. Alle Pfandgelder und Recyclingerlöse fließen an Hinz&Kunzt und finanzieren so die Arbeitsplätze der ehemaligen Wohnungs- und Langzeitarbeitslosen. Durch das Recycling wird zugleich die Umwelt geschont. Schließlich landeten die Flaschen zuvor meist im Müll.

In Bremen kooperiert der Grüne Punkt mit dem Diakonie Projekt ProJob, das Menschen mit Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt neue Berufschancen bietet. Das Pfandgeld landet komplett bei ProJob, die daraus die neuen Stellen finanzieren. Im Unterschied zu Hamburg mit etwa 15 Millionen Fluggästen, ist der Bremer Flughafen allerdings mit etwa 2,5 Millionen Fluggästen deutlich kleiner. Die Pfandmenge würde daher nicht ausreichen, um Vollzeitstellen einzurichten, sagt Martin Lausmann vom Grünen Punkt. Die beiden Mitarbeiter seien deswegen vorerst auch auf staatliche Hilfeleistungen angewiesen.

Die Erfolgsgeschichte von „Spende dein Pfand“ will der Grüne Punkt gerne fortschreiben. Schon im Juni ist die Umsetzung des Projektes am Dresden Airport geplant. Damit sei aber längst noch nicht Schluss, so Lausmann. Es gäbe bereits Gespräche mit weiteren Flughafen-Betreibern, die an einer Kooperation interessiert seien.

Text: Jonas Füllner
Foto: Martin Lausmann / Grüner Punkt