Wie könnte man die Obdachlosigkeit in Hamburg innerhalb von fünf Jahren halbieren? Das Aktionsbündnis gegen Wohnungsnot lädt zur Diskussion mit Vertretern aller Parteien.
(aus Hinz&Kunzt 259/September 2014)
Die Wohnungslosigkeit in Hamburg steigt seit Jahren an. Rund 10.000 Menschen leben derzeit in städtischen Unterkünften. „Man hat sich damit arrangiert, dass Menschen obdachlos sind“, bemängelt Stephan Nagel, zuständig für den Bereich Wohnungslosenhilfe bei der Diakonie Hamburg. Zwar sei der Senat bemüht, die Situation der Wohnungslosen zu verbessern. So hatte Sozialsenator Scheele (SPD) zusammen mit den Sozialverbänden gleich nach Amtseintritt ein Gesamtkonzept für die Wohnungslosenhilfe erarbeitet. Allerdings verabschiedete der Senat das glattgebügelte Konzept dann ohne klare Zielvorgaben.
Dabei geht es auch anders: Für den Wohnungsbau hat der Senat mit der Immobilienwirtschaft vereinbart, pro Jahr 6000 neue Wohnungen zu bauen. Zwar wurden diese Vorgaben nicht eingehalten, aber Nagel sagt: „Wir brauchen im Bereich Wohnungslosigkeit ebenfalls eine verbindliche Vereinbarung. Nur wenn Ziele und ein zeitlicher Rahmen festgesteckt werden, kann man überprüfen, wo man steht.“ Bei einer Podiumsdiskussion des Aktionsbündnisses gegen Wohnungsnot wollen Vertreter aller Parteien zusammen mit dem Sozialforscher Volker Busch-Geertsema nicht nur ihre Positionen austauschen, sondern zusammen überlegen, wie man die Obdachlosigkeit in Hamburg innerhalb von fünf Jahren halbieren könnte. JOF
Das Ende der Wohnungslosigkeit – Ein Plan für Hamburg: Diskussionsveranstaltung, Di, 23.9., 19 Uhr, Herz As, Norderstr. 50, Eintritt frei