Die Opposition in der Hamburger Bürgerschaft drückt bei „Housing First“ auf die Tube! Die Linke fordert 40 Wohnungen für Obdachlose, die CDU verlangt ein Konzept mit 25 Plätzen.
Eigentlich hatte Rot-Grün schon Anfang 2020 ein „Housing-First“-Modellprojekt für Hamburg versprochen und beschlossen. Doch passiert ist bislang wenig: Die Sozialbehörde fühlt sich nicht an den Bürgerschaftsbeschluss aus der letzten Legislaturperiode gebunden. Und im aktuellen Haushalt sind bislang auch keine Mittel für das Modellprojekt vorgesehen. War der Vorstoß also bloß Wahlkampfgetöse?
Jetzt macht die Opposition in der Bürgerschaft Druck: Linke und CDU fordern in Anträgen zur Sitzung am Mittwoch, das Projekt endlich umzusetzen. 40 Wohnungen für Obdachlose beantragt die Linksfraktion, der Senat soll dafür 525.000 Euro in 2021 und 2022 ausgeben. Die CDU geht in ihrem Antrag nicht ganz so weit und verlangt vom Senat ein Konzept für ein Modellprojekt mit 25 Plätzen.
Bei „Housing First“ erhalten Obdachlose direkt Wohnungen, ohne dass sie erst in Sammelunterkünften leben und beweisen müssen, dass sie selbstständig wohnen können. Das Konzept gilt als vielversprechender, moderner Weg aus der Krise der Obdachlosigkeit. „Dass Housing First funktioniert, zeigen längst Länder wie Finnland, aber auch deutsche Städte wie Berlin“, sagt die sozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Stephanie Rose. „Daher brauchen wir jetzt kein Modellprojekt, wir brauchen den Willen zur Umsetzung und die Finanzierung.“