Mindestens 20 Obdachlose sind im zurückliegenden Winter in Hamburg gestorben. Die Linksfraktion fordert, dass die Stadt künftig mehr als einen bloßen Erfrierungsschutz bieten muss.
Obwohl die Stadt in der kalten Jahreszeit wie jedes Jahr zwei zusätzliche Notunterkünfte für Obdachlose bereitgestellt hat, sind im gleichen Zeitraum mindestens 20 Menschen auf der Straße und in leer stehenden Gebäuden in Hamburg gestorben. Zudem gab es einen Kältetod. Ein obdachloser Mensch wurde aufgrund von Unterkühlung ins Krankenhaus eingeliefert und verstarb dort. Das fördern eine parlamentarische Anfrage der Linksfraktion und Recherchen von Hinz&Kunzt jetzt zu Tage.
„Ich finde das wirklich bestürzend“, sagt Olga Fritzsche. Die sozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion moniert, dass im Winternotprogramm zu jeder Zeit Plätze leer blieben. „Das zeigt doch überdeutlich, dass es eben nicht reicht, den Menschen ein nächtliches Angebot in Massenunterkünften zu machen, die sie tagsüber wieder verlassen müssen. Hier braucht es endlich einen Paradigmenwechsel hin zu einem ganztägig geöffneten Winternotprogramm mit Einzelzimmern.“ Eine Auswertung des zurückliegenden Hilfprogramms durch die Sozialbehörde steht noch aus.
Insgesamt sind in der Antwort auf die Linken-Anfrage sogar 47 Todesfälle von Menschen ohne festen Wohnsitz aufgelistet. Neben den Obdachlosen, die im öffentlichen Raum gestorben sind, sind auch Menschen ohne festen Wohnsitz, die im Krankenhaus starben, Teil dieser Zahl.
Im gesamten vergangenen Jahr starben nach Angaben des Instituts für Rechtsmedizin 29 Menschen ohne festen Wohnsitz im Hamburger öffentlichen Raum. In den ersten drei Monaten 2025 starben nach Recherchen von Hinz&Kunzt bereits 10 Obdachlose.