Vor einer Woche wurde ein Obdachloser Opfer eines brutalen Überfalls an der U-Bahn-Station Lübecker Straße. Er überlebte schwer verletzt.
Seit einer Woche liegt der 42-jährige Obdachlose nun schon schwer verletzt im Krankenhaus. Vor dem Eingang zur U-Bahnstation Lübecker Straße hatten stark alkoholisierte Männer den obdachlosen Polen in der Nacht auf den 27. August nach Schilderung der Polizei mit Tritten und Schlägen gegen Kopf und Körper malträtiert.
Freunde des Obdachlosen glauben, dass er an den Folgen des Angriffs gestorben ist. Sie haben an der U-Bahnstation inzwischen Kerzen aufgestellt. Mit Edding kritzelten sie Erinnerungssprüche auf die Wand des Bahnhofs. Dass ihr Freund noch lebt, wollen sie nicht glauben. Mariola, die zu der Gruppe zählt, sagt gegenüber Hinz&Kunzt: „Tod. Im Krankenhaus. In der Nacht auf Samstag.“
Die Tatverdächtigen sind auch obdachlos
Tatsächlich hatte der Obdachlose aber laut Polizei Glück im Unglück. Inzwischen konnte er sogar vernommen werden, heißt es aus der Pressestelle. Über die Hintergründe des Angriffs macht die Polizei keine Angaben. Fest steht: Noch vor Ort konnte sie drei Tatverdächtige festnehmen. Es handele sich um Männer, die die Polizei ebenfalls der Obdachlosenszene rund um den U-Bahnhof zurechnet. Sie sitzen wegen des Verdachts der gemeinschaftlichen gefährlichen Körperverletzung in Untersuchungshaft.
„Er war ein lieber Mann“, erzählt Mariola. Die obdachlose Polin macht selber in der Nähe der U-Bahnstation mit ihrem Freund Platte. Den Angriff hätten sie erst wahrgenommen, als bereits der Rettungswagen kam. Die Täter habe sie nicht gekannt, sagt Mariola. Sie könne sich überhaupt nicht erklären, warum es zu dem Angriff kam. Ihr Bekannter habe bereits seit vier Jahren an diesem Platz geschlafen. „Er hatte dabei nie Probleme“, sagt Mariola.
Update 4. September: Als Hinz&Kunzt den Mann am Mittwoch im Krankenhaus besucht, ist er sehr überrascht, dass seine Freunde ihn für tot halten. Im Krankenhaus ist er ohne sein Hab und Gut gelandet, erzählt er: Sein Rucksack, seine Kleidung, seine Papiere – alles weg. Im Krankenhaus wird er wohl noch mehrere Wochen bleiben müssen, bis seine Verletzungen verheilt sind.