Einen Schutzengel in Gestalt eines Obdachlosen hatte Ende vergangener Woche ein 62-jähriger Hamburger. Auf den Heimweg stürzte der alkoholisierte Mann in die Außenalster. Ein Obdachloser rettete ihn aus dem eiskalten Wasser.
Seit vielen Jahren leben Obdachlose in Zelten an der Alster. Die Platte an der Kennedybrücke gilt als ordentlich. Deswegen wird sie vom Bezirk geduldet. Seit dem Wochenende hat die Gruppe der Obdachlosen sogar einen Helden – wider Willen: Hristov.
Der 30-Jährige rettete in der Nacht auf den 9. März einen Mann aus dem eiskalten Wasser der Außenalster. Der 62-Jährige war nach Angaben der Polizei offenbar aufgrund des erhöhten Alkoholkonsums versehentlich gestürzt und konnte sich nicht selbst aus dem brusttiefen Wasser befreien.
Hristov vernahm in seinem Zelt die Hilferufe und rettete den Mann, der danach wegen Unterkühlung für kurze Zeit in ein Krankenhaus eingeliefert wurde. Für Hristo war seine Hilfeleistung eine Selbstverständlichkeit. Dass seine Tat einen großen medialen Wirbel auslöste, hat ihn überrascht. Und glücklich ist er darüber nicht. „Ich will jetzt lieber meine Ruhe haben“, sagt Hristo.