2024 sollen erneut Hamburgs Obdachlose befragt und gezählt werden. Das erklärte Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD) im Sozialausschuss der Bürgerschaft. Die letzte Studie stammt aus dem Jahr 2018.
Einen Antrag der CDU, die Obdachlosenbefragung noch dieses Jahr durchzuführen, lehnten SPD und Grüne vergangenen Donnerstag mit ihrer Mehrheit im Sozialausschuss ab. Die Sozialbehörde prüfe derzeit, ob die Studie „in Einklang“ mit einer für 2024 bundesweit geplanten Erhebung stattfinden könne, erklärte die Sozialsenatorin den Parlamentarier:innen. Zudem wolle ihre Behörde ein Gesetz vorlegen, das regelmäßige Zählungen von Obdachlosen festschreibe. Wann genau die Befragung stattfinden und wie genau sie aussehen wird, konnte die Sozialbehörde auf Nachfrage noch nicht sagen.
Nach dem Willen der Bürgerschaftsfraktionen von SPD und Grünen soll ein Schwerpunkt der neuen Studie auf der gesundheitlichen Situation von Obdachlosen liegen. Entsprechende Fragen sollen in der Erhebung „zusätzlich aufgenommen werden“, heißt es im Petitum des Ausschusses, das einstimmig beschlossen wurde. Nach Einschätzung von Fachleuten nimmt die Verelendung auf Hamburgs Straßen dramatisch zu.
Die letzte Obdachlosenzählung in Hamburg datiert aus dem Jahr 2018. Damals wurden 1910 Menschen auf den Straßen gezählt.