Wohnungsbau in Hamburg :
Nullsummenspiel mit Sozialwohnungen

Neu gebaut: Sozialwohnungen in der Flüchtlingssiedlung am Gleisdreieck in Billwerder. Foto: Dmitrij Leltschuk

Die gute Nachricht zuerst: Rund 2500 Sozialwohnungen wurden im vergangenen Jahr in Hamburg fertiggestellt. Allerdings fielen in dem gleichen Zeitraum mehr als 3.000 Sozialwohnungen aus der Preisbindung.

Hinz&Kunzt Randnotizen

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3000 neue Sozialwohnungen pro Jahr, so lautet das Versprechen des rot-grünen Senats seit zwei Jahren. Tatsächlich gelang es dem Senat zuletzt im Zusammenspiel mit der Immobilienwirtschaft den Wohnungsbau anzukurbeln. Auch wenn das selbstgesteckte Ziel im vergangenen Jahr mit nur 2466 fertiggestellten Sozialwohnungen verfehlt wurde, steht Hamburg im bundesweiten Vergleich gut da. Im Schnitt entsteht etwa jede achte Sozialwohnung in der Hansestadt.

„Damit leistet die Stadt erneut einen wichtigen Beitrag, um den Wohnungsmarkt im günstigen Miet-Segment weiter zu entlasten“, freut sich Dorothee Stapelfeldt, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen. „Unser Ziel ist bezahlbares Wohnen für alle in Hamburg, dies ist wieder ein guter Erfolg auf diesem Weg.“

Rund 3500 Sozialwohnungen fallen 2019 aus der Preisbindung

Aktuell gibt es rund 79.000 Sozialwohnungen in Hamburg. Trotz der massiven Baubemühungen gelingt es allerdings nicht, die Zahl zu steigern. Jedes Jahr fallen tausende Sozialwohnungen aus der Bindung. Allein in 2018 waren es rund 3400 Wohnungen. In diesem Jahr fallen weitere 3466 Wohnungen aus der Preisbindung. Das Ergebnis des Wohnungsbaus ist somit leider ein Nullsummenspiel.

Gute Nachricht für die Mieter
Saga bremst Mieterhöhungen
Während auf dem freien Wohnungsmarkt der Mietenwahnsinn keine Grenzen kennt, greift die Saga in Hamburg jetzt durch: Sie will keine Mieterhöhungen über mehr als 30 Euro verschicken.

Es gibt immerhin einen Hoffnungsschimmer: Ein Großteil der Wohnungen, die aus der Preisvorgabe fallen, befinden sich im Bestand von Genossenschaften und dem städtischen Wohnungsunternehmen Saga. Die Saga hatte im vergangenen Sommer angekündigt, dass sie Preissteigerungen bei fünf Prozent deckeln will. Bei größeren Wohnungen soll eine Mieterhöhung zudem nicht mehr als 30 Euro betragen. Damit ist zumindest sichergestellt, dass ein Teil der einst staatlich geförderten Wohnungen künftig nicht zu neuen Rekordmietpreisen vermietet werden können.

Autor:in
Jonas Füllner
Jonas Füllner
Seit 2013 bei Hinz&Kunzt - erst als Volontär und inzwischen als angestellter Redakteur.

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