Neues von den Abzockern: Dallmer-Zerbe droht Mietern

Die Arge kürzt die Mietzahlungen für heruntergekommene Zimmerchen. Was das Amt nicht länger überweist, will sich Hausbesitzerin Kinga Dallmer-Zerbe von den Mietern holen – fast ausschließlich Hartz-IV-Empfänger. Wenn die nicht zahlen, will sie Wasser, Heizung und Fernsehen abstellen, so ihre schriftliche Drohung.  Nur ruhig bleiben, rät der Mieterverein: Alles Bluff.

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400 Euro warm für 14 Quadratmeter: Kinga Dallmer-Zerbe vermietet winzige Zimmer zu Mondpreisen.

Wie angekündigt hat die Hamburger Arge Anfang Juni die Zahlungen für die Wohnungen der Hilfeempfänger in Dallmer-Zerbes Haus drastisch gekürzt, zahlt nur noch 190 Euro Warmmiete. Daraufhin hat die Hausbesitzerin einen regelrechten Drohbrief verschickt. Erhalten haben ihn die 40 rund Bewohner eines Hauses an der Ifflandstraße – fast ausschließlich Hartz-IV-Empfänger.

Ihnen kündigt die Abzock-Vermieterin an, „Bewirtschaftungsleistungen … einzustellen“, wenn sie die Differenz zwischen alter und gekürzter Miete in Höhe von 210 Euro nicht binnen 14 Tagen überweisen. Im Schreiben vom 7. Juni 2010 heißt es: „Betroffen wären vor allem Ungezieferbekämpfung, TV-Signal, Heizung und Wasser.“ Und weiter: „Die Geltendmachung eines weitergehenden Schadensersatzanspruches wird vorbehalten.“

Siegmund Chychla vom Mieterverein zu Hamburg, der inzwischen 28 der rund 40 Mieter vertritt: „Die Vermieterin baut eine Drohkulisse auf, um zu erreichen, dass die Mieter, die beschlossen haben sich zu wehren, aufgeben.“ Sollte Dallmer-Zerbe die Drohungen wahrmachen, würden die Mieterschützer sofort mit einer Einstweiligen Verfügung reagieren: „Innerhalb von 24 Stunden würde das Wasser wieder laufen.“

Bei einer Mieterversammlung in der kommenden Woche wollen Chychla und Vertreter der Arge die Betroffenen über ihre Rechte informieren und ihnen Ängste nehmen.

Wie wir in unserer aktuellen Ausgabe berichten, kassierte das Ehepaar Dallmer-Zerbe jahrelang unbehelligt Abzock-Mieten in Höhe von bis zu 277 Euro kalt (400 Euro warm) für die oft heruntergekommenen Zimmerchen in Hohenfelde. Erst nach mehreren Medienberichten entschloss sich die Behörde zum Handeln und kürzte nun die Mietzahlungen auf 190 Euro warm im Monat. Ein Strafanzeige wegen des Verdachts auf Mietwucher werde vorbereitet, so der vom Amt beauftragte Rechtsanwalt Tobias Beckmann. Zudem fordere die Arge rund 200.000 Euro Schadenersatz.

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