Weiterhin wird vielen osteuropäischen Obdachlosen der Zutritt zum städtischen Winternotprogramm verweigert – bislang wurden 124 Menschen wieder weggeschickt. Hinz&Kunzt-Chefredakteurin Birgit Müller: „Die Stadt riskiert, dass sie zu Schaden kommen.“
Die Sozialbehörde greift weiter hart gegen osteuropäische Obdachlose durch: Bis Ende Februar (Stichtag: 26.2.18) verweigerte sie 124 Menschen die Aufnahme im städtischen Winternotprogramm. Das erfuhr Hinz&Kunzt auf Nachfrage bei fördern&wohnen-Sprecherin Suanne Schwendtke.
Betroffen sind Osteuropäer, die im Herkunftsland eine Unterkunft haben. Dorthin sollen sie nach Vorstellung der Sozialbehörde zurückzukehren – die Diakonie kritisierte diese „Zweiklassen-Gesellschaft“ bereits im Dezember scharf. Die abgewiesenen Osteuropäer könnten zu einem Aufenthaltsraum in Hohenfelde gehen, argumentiert die Stadt. Dort gibt es allerdings nur Stühle, keine Betten.
Birgit Müller: „Die Stadt muss die Türen weit aufmachen“
Viele der Osteuropäer, die nicht ins Winternotprogramm gelassen werden, schlafen trotz Dauerfrost weiterhin in Parks und unter Brücken. „Die Stadt müsste die Türen des Winternotprogramms weit aufmachen, schließlich ist es ein Erfrierungsschutz“, sagt Hinz&-Kunzt-Chefredakteurin Birgit Müller. „Stattdessen weist sie mitten im Winter Menschen ab und riskiert, dass sie draußen bei Eiseskälte zu Schaden kommen.“