Caritas-Kampagne : Armut macht krank

Dass Gesundheit oft vom Einkommen abhängt, prangert die neue Jahreskampagne der Caritas an. Sie ruft dazu auf, armen Menschen den Zugang zu medizinischer Versorgung leicht zu machen – und nicht zu teuer. Denn: „Jeder verdient Gesundheit“.

Motiv der neuen Caritas-Kampagne

Das deutsche Gesundheitswesen ist eins der besten der Welt. Doch den „Krankheitserreger Nr.1“ bekommen Krankenhäuser, Ärzte und Medikamente nicht in den Griff: die Armut. Das thematisiert die neue Kampagne „Armut macht krank” des Caritas-Verbandes an.

Demnach ist Krankheit eine häufige Begleiterin, wo es an Einkommen, Perspektiven und Bildung fehlt. Zuzahlungen für Medikamente sind bei Ebbe im Geldbeutel ein Problem. Kuren werden abgelehnt und oft nur nach Widersprüchen genehmigt. Asylbewerber erhalten lediglich eine Notversorgung. Wer kein Aufenthaltsrecht besitzt, geht nicht zum Arzt, weil dieser ihn den Behörden melden müsste. Die Praxisgebühr von 10 Euro schreckt viele ab. Zumal sie sich empfohlene Medikamente aus der Apotheke im zweifelsfall nicht leisten können.

Dabei ist erwiesen, dass arme Menschen häufiger Herzinfarkte, Schalganfälle oder Diabetes bekommen – Krankheiten, die oft eine Frage von Ernährung, Lebenswandel und von Bildung sind.

Die Caritas-Kampagne hat Forderungen zusammengestellt, um die gesundheitliche Situation armer und armutsgefährdeter Menschen in Deutschland zu verbessern: Asylsuchende und Illegalisierte sollen die gleiche medizinische Versorgung bekommen wie alle anderen – und auch anonym behandelt werden, wenn sie Angst vor einer Meldung bei Behörden oder einer Abschiebung haben.

Wer von Sozialleistungen lebt, dem sollen Praxisgebühr und Medikamentenzuzuahlungen erlassen werden. Denn sie können sie sich nicht leisten. Für Wohnungslose soll es mehr niedrigschwellige Angebote geben, denn sie schämen sich oft, Arztpraxen aufzusuchen.

Nicht zuletzt appelliert die Caritas an die Mithilfe aller: an engagierte Ärzte, an aufmerksame Nachbarn und Freunde, und an die Bereitschaft aller, das Gesundheitssystem mitzufinanzieren, damit arme Menschen nicht unnötig krank werden oder bleiben. Der Appell der Kampagne ist so etwas wie die gute Nachricht, so die Caritas: Solidarität hilft heilen.

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