Spaldingstrasse : Anwohner fühlen sich alleingelassen

Sauberkeit und friedliches Miteinander sind Zeichen guter Nachbarschaft. Das wünschen sich die Anwohner des Münzviertels, in dem die größte Unterkunft des Winternotprogramms liegt. Sie klagen über Dreck und Pöbeleien. Dabei sind sie für die Unterkunft in ihrem Viertel.

Unterkunft in der Spaldingstraße: Bis zu 210 Personen verbringen hier die Nacht. Foto: Mauricio Bustamante

Ärger ums Winternotprogramm: Die Fraktionen der Bezirksversammlung in Mitte und der Quartiersbeirat des angrenzenden Münzviertels fordern die Sozialbehörde auf, das Winternotprogramm in der  Spaldingstraße „stadtteilverträglicher“ zu gestalten. Die Zahl der Bewohner müsse gedeckelt werden auf die ursprünglich genehmigte Zahl von rund 200 Bewohnern. „Es müssen mehr dezentrale Unterkünfte geöffnet werden“, so die Kritiker. Im Münzviertel müsse mehr auf Sauberkeit und ein friedliches Miteinander geachtet werden.

Das Gegenteil sei momentan der Fall: Überall lägen Glasscherben herum und einige Anwohner seien von betrunkenen Obdachlosen angepöbelt oder sogar bedroht worden. Es gebe niemanden, der sich zuständig fühle. „Aber wir wollen richtig verstanden werden“, so Günter Westphal, der Anwohner und Mitglied im Quartiersbeirat ist. „Wir sind für das Winternotprogramm, auch an dieser Stelle. Und wir leben in guter Nachbarschaft zur Drogeneinrichtung Drob Inn und zum Herz As. Wir wollen nur, dass wir mit den Problemen nicht allein gelassen werden.“

Ähnlich wie bei der Kersten-Miles-Brücke setzen Bezirkspolitiker und Anwohner auf einen erhöhten Einsatz der Stadtreinigung und mehr Straßensozialarbeiter und feste Ansprechpartner vor Ort. Auf Nachfrage von Hinz&Kunzt versprach die Sozialbehörde, zeitnah mit den Anwohnern das Gespräch zu suchen, so eine Sprecherin. „Wir nehmen die Beschwerden ernst.“

Die Unterkunft in der Spaldingstraße war mit 160 Plätzen von Beginn an größer ausgelegt als die Unterkunft der vorigen Jahre in der Sportallee (regulär 100 Plätze). Der Träger fördern und wohnen hat daher das Wachpersonal für den Nachtdienst schon zu Start aufgestockt und ist im Gespräch mit den umliegenden sozialen Einrichtungen. BIM