In einer Bergedorfer Wohnungslosenunterkunft ist laut Polizei ein Mord geschehen. Unter anderem eine 37-jährige Wohnungslose und ihre 15-jährige Tochter sollen eine 65-jährige Unterkunftsbewohnerin umgebracht haben.
War es doch Mord? Am Freitag hatte ein Polizeisprecher gegenüber Hinz&Kunzt noch ausgeschlossen, dass die 65-jährige Frau in der Bergedorfer Wohnungslosenunterkunft durch Fremdeinwirkung ums Leben kam: „Nein, das war kein Tötungsdelikt“, hieß es aus der Polizeipressestelle. Am Donnerstag war die Tote in der Einrichtung von fördern&wohnen gefunden worden. Die Polizei schloss zunächst einen tödlichen Unfall nicht aus.
Doch die Ermittlungen gingen weiter. „Inzwischen haben wir einen sehr konkreten Tatverdacht“, sagt Polizeisprecher Ulf Wundrack nun zu Hinz&Kunzt. Bereits am Wochenende hat die Polizei gleich vier Tatverdächtige festgenommen: eine 37-jährige Bewohnerin der Wohnungslosenunterkunft und deren 15-jährige Tochter, sowie den 25-jährigen Lebensgefährten der Mutter und den 18-jährigen Freund der Tochter. Gegen alle hat ein Richter Haftbefehle erlassen.
Sie sollen mit der 65-Jährigen zunächst gemeinsam reichlich Alkohol getrunken und sie dann gemeinsamen umgebracht haben. „Wir gehen von einer gemeinschaftlichen Tatbegehung aus“, sagt Polizeisprecher Wundrack. Unklar ist allerdings noch, wer von ihnen dann mit „massiver Gewalt“, wie es im Polizeibericht heißt, auf die 65-Jährige eingeschlagen hat. Auch über das Motiv herrscht noch Unklarheit.
In der Einrichtung am Ladenbecker Furtweg leben vor allem wohnungslose Familien in städtischen Wohnungen. Laut Betreiber fördern&wohnen finden dort 160 Menschen Platz.